Bayerns Brauer verkünden: Die Lebensfreude ist zurück

von Conrad Seidl 09/02/2023
Nachrichten
Bayerns Brauer verkünden: Die Lebensfreude ist zurück

München - Die bayerische Brauwirtschaft ist besser durch die Krisenjahre gekommen als befürchtet. Das war die Kernbotschaft des Bayerischen Brauerbundes bei seiner Jahrespressekonferenz. Während der Krise gab es allerdings einen Verlust von acht Liter Pro-Kopf-Verbrauch. Und auf Corona folgte der russische Angriff auf die Ukraine, was die Feierlaune vielfach auch gedämpft hat. "Es ist lähmend, dass wir seit März 2020 im Dauerkrisenmodus sind", sagte Präsident Georg Schneider und hielt dagegen: Bier sei eben verbindend - "ein Glas Bier spendet Lebensfreude".

Die Lebensfreude ist zurück - das ist die Grundstimmung. 

Eine Reihe von Brauereien seien in der Krise "ordentlich durchgerüttelt worden", vor allem jene, die viel auf Gastronomie-Absatz setzen mussten. Einige Traditionsbrauereien seien dadurch verloren gegangen.  

Lothar Ebbertz, Geschäftsführer des Brauerbundes, betonte, dass man die Statistik um die alkoholfreien Biere ergänzen müsse - diese sind in Deutschland anders als in Österreich nicht in der Statistik ausgewiesen. Alkoholfreies Bier wird vor allem in der Gastronomie genossen - hier wurde nach den Lockdowns aufgeholt. "Bayern hat seine Bedeutung innerhalb des deutschen Biermarktes stärken können", sagte Ebbertz - und das gelte auch für den Bierexport. 

Starkes Wachstum beim Alkoholfreien

Der Gesamtbierabsatz konnte mit knapp 24 Mio. Hektolitern gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent zulegen. Hinzu kommen 2,11 Mio. hl alkoholfreies Bier – ein Zuwachs von sogar gut 9,5 Prozent. Bayern ist damit das einzige Bundesland, das sogar das Ausstoßniveau von 2019, also vor der Corona-Krise, um rd. 16. Mio. Maß übertreffen konnte.

Bayern hat als einziges Bundesland 2022 mehr Bier produziert als 2019. Seit 2014 ist der Gesamtabsatz der bayerischen Brauwirtschaft höher als der des größten deutschen Bundeslandes. Nordrhein-Westfalen, das in Bezug auf den Bierabsatz über Jahrzehnte an der Spitze der Bundesländer stand. Und das obwohl NRW rund 37 Prozent mehr Einwohner hat als Bayern. Bayern hat 2022 aufgrund eines überdurchschnittlichen Wachstums der nordrhein-westfälischen Brauwirtschaft eine Teil seines Vorsprungs eingebüßt, liegt aber unverändert 2,17 Mio. hl. vor NRW. 

Während die deutsche Brauwirtschaft insgesamt trotz einer spürbaren Belebung des Inlandsabsatzes im zurückliegenden Jahr immer noch knapp 3,8 Mio. Hektoliter hinter ihrem Vor-Corona-Absatz von 2019 zurückliegt, hat der Inlandsabsatz der bayerischen Brauer das Vor-Krisen-Niveau nahezu wieder erreicht. Bayerns Brauer profitieren hier vom Zusammenspiel des herausragenden Images, das dem Bayerischen Bier vorauseilt, mit der Wiederbelebung der Gastronomie und den wieder möglichen Großveranstaltungen, vor allem den Volksfesten.

Nahezu jedes vierte in Bayern gebraute Bier wird im Ausland getrunken. Da haben die Russland-Sanktionen eine schwere Lücke gerissen.  Der Bierabsatz nach Russland, vor dem Krieg hinter Italien zweitwichtigstes Zielland bayerischen Bierexporte, sei nahezu zum Erliegen gekommen, hieß es bei der Pressekonferenz. Mit einem Exportvolumen von 5,75 Mio. hl erreichen Bayerns Brauer dennoch das zweitbeste Exportergebnis ihrer Geschichte. 

https://www.bayerisches-bier.de/aktuelles/