Düsseldorf/Wien - Dass man altes, unverkäuflich gewordenes Brot dazu verwenden kann, einen Teil der Malzschüttung zu ersetzen und so Brotbier zu brauen, ist bekannt. Zuletzt hat die Wiener 100 Blumen Brauerei ein entsprechend hergestelltes Bier (9,5 Prozent des Malzes wurden durch dunkle Brotreste ersetzt) vorgestellt. In Düsseldorf wurde aber der umgekehrte Weg erfolgreich begangen.
Die Brauerei Füchschen in der Düsseldorfer Innenstadt hatte über 60 Hektoliter Altbier gebraut, das durch die Pandemie keinen Kunden gefunden hatte und kurz vor der Vernichtung stand, weil das Haltbarkeitsdatum erreicht war. Doch das Altbier einfach in den Ausguss zu schütten, ist nicht nur zu schade, sondern auch eine Belastung für die Umwelt und Klärwerke, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet.
Acht lokale Bäcker haben nun eine verträglichere Nutzung für das alt gewordene Altbier gefunden: Ein Altbier-Rettungsbrot-Rezept sieht vor, dass die Flüssigkeit im Brotteig völlig aus Altbier besteht. Dieses Brot kommt also ganz ohne Wasser aus und wird in Form eines Rettungsrings gebacken. Beim Verbraucher kommt allerdings kein wirksamer Alkohol an (dieser verdampft weitgehend während des Backvorgangs), sondern reiner Geschmack. „Zuerst war ich doch recht schockiert, dass das, was wir hier in Handarbeit brauen nun einfach wertlos weggeschüttet werden sollte. Aber genau an diesem Punkt hatten die Bäcker und ich anscheinend ähnliche Gefühle“ zitiert die Zeitung Peter König, den Inhaber der Privatbrauerei Füchschen.
