Bierkulturbericht fokussiert auf AF-Biere

von Conrad Seidl 10/12/2021
Nachrichten
Bierkulturbericht fokussiert auf AF-Biere

Linz - Der aktuelle Bierkulturbericht der BrauUnion Österreich stellt besonders die alkoholfreie Bierproduktion in den Mittelpunkt - und jene Bierfreunde, die solche Biere trinken. Braumeister Christian Huber aus Wieselburg erklärt den Hintergrund zur Herstellung von AF-Bieren.

Wie der Alkohol ins Bier kommt, das ist kein großes Geheimnis. Durch die Beigabe von Hefe an die Würze wird der enthaltene Malzzucker zu Kohlensäure und Alkohol umgewandelt. Wie der Alkohol aber wieder aus dem Bier gelangt, das ist eine etwas kompliziertere Geschichte. Es gibt dafür mehrere Methoden.

„Wir haben uns für die Vakuumdestillation entschieden“, wird Huber zitiert. Und weiter: "Dieses thermische Verfahren passt am besten zu unseren Bieren. Es handelt sich um eine sehr schonende Methode, bei der auch zarthopfiges Aroma erhalten bleibt.“ Die Herausforderung ist: Um den Alkohol zu verdampfen, muss das fertig vergorene Bier nochmals erhitzt werden. „Und das Bier ist in diesem Stadium extrem temperaturempfindlich“, erklärt der Braumeister. 
Da trifft es sich gut, dass unter Vakuum die Siedetemperatur auf weniger als 40 Grad abgesenkt werden kann. Allerdings verdampfen mit dem Alkohol auch viele enthaltene Aromen. Huber: „Alkohol ist der Geschmacksträger des Biers, in etwa vergleichbar mit dem Fett im Fleisch. Der Geschmack darf aber nicht zu flach werden.“ Deshalb werden in Wieselburg die Aromen zurückgewonnen und wieder ins Bier geführt. 

Innerhalb von sechs Jahren hat die BrauUnion den Absatz von AF-Bieren verdoppelt: 150.000 Hektoliter alkoholfreies Bier wurden im Jahr 2020 in der Brauerei Wieselburg gebraut. Und die Tendenz geht weiter nach oben. 

Die im Bierkulturbericht enthaltenen Marktforschungsdaten zeigen auch: 22 Prozent der Biertrinker geben an, "sehr gern" oder "eher schon gern" alkoholfreies Bier zu trinken.

Den gesamten Bericht gibt es zum Download hier: https://www.brauunion.at/bierkultur/