Kihei - Die gute Nachricht: Entgegen der Behauptung in dem bekannten Schlager von Paul Kuhn, gibt es doch Bier auf Hawaii. Genau genommen gibt es sogar eine ganze Reihe von Brauereien unterschiedlicher Größe, Wikipedia listet derzeit 17 auf.
Eíne davon hat nun Probleme, wie es sie so nur in Amerika gibt - und davon handelt unsere schlechte Nachricht. Dabei hat es mit einer guten Absicht begonnen: Maui Brewing Co., deren Kette von Brauerei-Gaststätten wegen der Corona-Bekämpfung derzeit geschlossen sind, hat nebenbei mit einer Produktion von Hand-Desinfektionsmittel begonnen und dieses an lokale Ersthelfer sowie an treue Kunden verschenkt. Und hier beginnt die schlechte Nachricht: Den Behörden hat diese gute Tag gar nicht gefallen, berichtet das Magazin Reason.
Denn das Maui County Department of Liquor Control hat eine Regelung ausgegraben, die es jedem, der Alkohol ausschenken darf, verbietet, gratis "any free goods of intoxicating liquor or other merchandise in the connection with the sale of any intoxicating liquor; or to provide any premium or free goods of intoxicating liquor in connection with the sale of other merchandise" herzugeben. Dieses Zugabenverbot hat seine Wurzeln in den 1930er Jahren: Nach der Aufhebung der Prohibition 1933 wollten die Behörden verbieten, dass Brauereien und Destillerien ihre Kunden mit Geschenken oder Rabatten an sich binden. So sollte unfairer Wettbewerb unterbunden und vor allem die Mafia aus dem Alkoholgeschäft draußen gehalten werden.
Dass während einer Pandemie das Verschenken von Desinfektionsmittel zum rechtlichen Problem werden könnte, kam für die Brauer ziemlich unerwartet. Reason stellt in seiner Berichterstattung klar, dass das verschenkte Desinfektionsmittel in keiner Weise dazu verwendet wurde, die Bierverkäufe anzukurbeln. Allerdings schreibt der Redakteur Scott Shackford, dass ja auch nichts Schlimmes dran wäre, wenn eine Brauerei etwas gratis hergeben dürfte - die entsprechenden Verbote entsprächen einem "Nanny State", also einer staatlichen Bevormundung, die Bürger wie Kleinkinder behandelt.
Was das Verbot von Werbegeschenken durch Brauereien jedenfalls bedeutet: Es gibt kein FREIbier auf Hawaii!