Wien/Berlin - Punk IPA, das Flagship-Bier der schottischen Brewdog-Brauerei, kostet beim Interspar typischerweise € 2,49 pro 0,5-Liter-Dose. Dieser Tage kann man aber in einzelnen Interspar-Märkten sechs Dosen um sechs Euro bekommen - womit das India Pale Ale billiger wäre als manche Lagerbiere.
Dahinter steckt möglicherweise System: In Deutschland wird bei der Hofer-Muttergesellchaft Aldi Süd gerade ein ALD-IPA eingeführt. Die ungewöhnliche Kooperation hat eine Vorgeschichte: Die unkonventionellen Brewdog-Gründer setzten im vergangenen August auf eine schräge Lösung, als ihnen Aldi in England Konkurrenz mit einem Craft-Bier machte, dessen Dose der Brewdog-Sorte „Punk IPA“ zum Verwechseln ähnlich sah. Statt zu klagen, konterte Brewdog-Mitgründer James Watt mit einem „Yaldi IPA“-Bier im Look des Discounters; angeblich heißt Yaldi im schottischen so viel wie „Jippie“.
Die "Wirtschafts-Woche" schreibt dazu: "Aus dem Scharmützel entstand dann die ungewöhnliche Kooperation, ein PR-Coup, der Aldi in Großbritannien anerkennende Kommentare unter Craft-Bier-Fans einbrachte und Brewdog, das unter den Pub-Schließungen im Zuge der Coronapandemie leidet, willkommenen Zusatz-Umsatz bescherte."
Brewdog startete als kleine Brauerei in Schottland, schaffte es aber innerhalb weniger Jahre, zu Weltgeltung zu gelangen. Mit ihrem Programm "Equtiy for Punks" konnten Millionenbeträge an Eigenkapital aufgebracht werden - loyale Fans zeichneten Anteilscheine und bekamen dafür Vergünstigungen in den Bars und Brauereien von BrewDog. Vor eineinhalb Jahren konnte Brewdog ohne teure Finanzierungskosten die von Stone errichtete Brauerei in Berlin erwerben.
Derzeit läuft eine neue Kampagne zur Kapitalaufstockung. Bis Ende März sollten 25 Millionen Pfund in die Kasse gespült werden, bis zum 16. März waren bereits £20,146,005 eingezahlt.
https://www.brewdog.com/uk/equityforpunks/tomorrow-raise/benefits
