München - Deutschland hat die USA wiederum als Land mit der größten Hopfenfläche überholt - dies ist allerdings ein statistischer Effekt, der vor allem auf die Rodung größerer Hopfenflächen in Amerika zurückgeht. Und das ist wiederum die Folge einer geringeren Nachfrage nach dem Bitterstoff, die auf aus den Vorjahren gefüllte Lager trifft. Mit Abstand drittgrößtes Erzeugerland ist Tschechien mit 4.860 Hektar. Der weltweite Flächenanteil der USA und Deutschlands betrug 2023 zusammen 71 Prozent, in den beiden Ländern wurden 75 Prozent der weltweiten Ernte eingeholt.
Hohe Lagerbestände belasten den weltweiten Hopfenmarkt. Die Konsequenzen sind global sinkende Preise der Hopfen und sinkende Hopfenflächen. Weltweit wird ein Rückgang um 4.800 Hektar im Vergleich zum Jahr 2023 auf dann knapp 55.000 Hektar erwartet. Der Löwenanteil der Flächenreduktion entfällt auf den bisher größten Hopfenproduzenten USA. Dort wird die Hopfenfläche von bisher 22.500 Hektar auf 17.850 Hektar reduziert.
Im Gegensatz dazu fällt der Flächenrückgang in Deutschland geringer aus. Im Heimatland des Bier-Reinheitsgebotes gehen im Vergleich zum Vorjahr 340 Hektar verloren. Mit den verbleibenden rund 20.300 Hektar Hopfen wird die Bundesrepublik damit wieder zum weltweit führenden Hopfenproduzenten und löst dadurch nach neun Jahren die USA an der Spitze ab.
Neben der Betrachtung der Gesamtfläche Deutschlands lohnt sich ein genauerer Blick auf die einzelnen Hopfensorten und die Sortensegmente. Der Trend der Flächenverschiebung weg von Aromahopfen hin zu Bitterhopfensorten hält an. Die Bitterhopfensorte „Herkules" ist weltweit die Sorte mit der größten Anbaufläche und wird dabei nur in Deutschland angebaut. Mit einer Fläche von mehr als 7.900 Hektar und damit 39 Prozent der deutschen Hopfenanbaufläche hat die Sorte Herkules diese Vormachtstellung weiter ausgebaut. Auch die neue Bitterhopfensorte „Titan" hat flächenmäßig zugelegt und die Fläche von 100 Hektar im Vorjahr auf über 300 Hektar 2024 verdreifacht.
Mehr Bitterhopfen
Damit steigt in Deutschland der Anteil aller Bittersorten auf nun 53 Prozent der Gesamthopfenfläche. Die bei den bedeutendsten deutschen Aromahopfensorten „Perle" und „Hallertauer Tradition" haben dagegen Fläche verloren. Die Fläche der „Perle" reduziert sich um 375 Hektar auf nun 2.860 Hektar in 2024. Der Rückgang bei „Hallertauer Tradition" beträgt 240 Hektar, sodass in diesem Jahr 2.460 Hektar verbleiben.
Nach wie vor geht nahezu die gesamte weltweite Hopfenpro duktion ins Bier. Damit ist der Hopfenmarkt direkt an den Biermarkt gekoppelt. Der seit der Corona-Pandemie stagnierende globale Bierabsatz belastet den Hopfenmarkt. Obwohl der Entwicklungsstand der deutschen Hopfen aktuell positiv ist, blicken die deutschen Hopfenpflanzer deshalb mit großer Sorge in die Zukunft.Die Zahl der deutschen Hopfenbaubetriebe hat Sich um 31 auf 1.009 Betriebe reduziert.