Eisenerz - Reini Schenkermaier ist einer der besten Bierkenner der Welt - 2018 wurde er nach fünf Jahren Schulung eines der ersten Member des Institute of Masters of Beer. Er betreibt das kleine, aber feine Erzbergbräu in Eisenerz seit 2012 Sudkessel und Läuterbottich sind in Form einer "Schaubrauerei" im Erdgeschoß im Gastraum platziert und der Brauvorgang kann auch von außen verfolgt werden. Das Sudwerk samt Steuerung stammt von der Firma Wengert aus Grünkraut-Gullen nahe Ravensburg. Die Kapazität beträgt 3hl pro Sud, durch die 3-häusige Ausführung mit Whirlpool kann ein Doppelsud mit 6hl pro Tag gebraut werden.
Und dieses Sudhaus mitsamt Brauerei und Gastronomie steht zum Verkauf. Denn Reini ist 67 Jahre alt, seine Frau Helga ist ein paar Jahre jünger - und beide wollen noch etwas vom Leben jenseits des Bieres haben. Daher suchen sie Nachfolger, die eine ähnliche Liebe zum Brauwesen haben - das ist die wichtigste Bedingung.
Interessant: Geld steht bei der Nachfolge-Suche nicht im Vordergrund. "Voraussetzung an den Übernehmer wäre: Begeisterung für regionalen und saisonalen Genuss und eine Motivation zur Förderung der Bierkultur auf einem Niveau abseits der Brau-Weltkonzerne. Gewerberechtlich ist natürlich eine Gastgewerbe-Befähigung erforderlich. ... Der Übergeber würde in der Übergangsphase gerne unterstützend tätig sein. Wir sind Mitglied von Kulinarik Steiermark, sind AMA-Genussregion-zertifiziert und Slow Food-Betrieb. Unsere Biere haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten (von Bierguide, Falstaff, bei der Staatsmeisterschaft der Brauer)", heißt es auf der Website.
Auf dieser wird sehr detailliert die Situation des Unternehmens (schuldenfrei, Jahresumsatz rund 250.000 € bei nur zwei Betriebstagen pro Woche) geschildert. Und das Craftbier-Portal Hopfenhelden nennt auch den Preis, den ein Übernehmer zahlen müsste: "150.000 Euro wollen Helga und Reini für die Küche und die Brauanlage haben. Die Anlage hat eine Kapazität von 3 Hektolitern, es gibt auch eine Abfüllanlage für Flaschen und Fässer sowie einen Etikettierer und ein Kühlhaus. 'Alles andere ist gratis. Keine Miete, keine Pacht', betont Reini."
Der Titel des Hopfenhelden-Beitrags bringt es auf den Punkt: "Eine Brauerei, fast geschenkt"