Lissabon - Alkohol wird ja immer wieder als gesundheitsschädlich gebrandmarkt - und eine EU-Regelung verbietet unter anderem, Bier mit gesundheitsbezogenen Aussagen zu bewerben. Tatsächlich dürfte Bier aber bekömmlicher sein, als es sich die Gesundheitsbürokraten vorstellen können.
Eine Studie der Nova Universität in Lissabon hat beispielsweise gezeigt, dass auch ein Glas Bier helfen kann, die Darmflora zu stabilisieren. Dabei wurden 22 gesunde Männer ausgewählt, von denen ein Teil über vier Wochen alkoholfreies Bier und die andere Hälfte helles Lagerbier mit fünf Prozent Alkohol zusätzlich zur normalen Ernährung zu sich nehmen sollten.
"Das tägliche Trinken von alkoholfreiem oder alkoholischem Bier über vier Wochen erhöhte das Körpergewicht und die Körperfettmasse nicht und veränderte die kardiometabolischen Biomarker im Serum nicht signifikant. Alkoholfreies und alkoholisches Bier erhöhte die Vielfalt der Darmmikrobiota, was mit positiven gesundheitlichen Folgen in Verbindung gebracht wurde und tendenziell die Aktivität der fäkalen alkalischen Phosphatase, ein Marker für die Barrierefunktion des Darms, erhöht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Auswirkungen von Bier auf die Modulation der Darmmikrobiota unabhängig von Alkohol sind und möglicherweise durch im Bier enthaltene Polyphenole vermittelt werden", heißt es in der Studie.
Obwohl Alkohol einen negativen Einfluss auf die Darmflora erwarten ließ, hatte er diesen laut der Studie eben nicht: Denn die im Hopfen enthaltenen Polyphenole heben die negative Wirkung auf oder übertreffen diese sogar. Dies treffe vor allem auf helle, untergärige Biere mit ausgeprägter Hopfung zu - also etwa Pils.
