Hirter kämpft gegen "Industriebier"

von Conrad Seidl 20/07/2020
Nachrichten
Hirter kämpft gegen "Industriebier"

Friesach - Die Kärntner Hirter Brauerei hat eine Anzeigenkampagne gegen "Industriebier" gestartet. Damit will sie ihr "Kellermeister" genanntes Zwicklbier promoten. "Echtes Bier braucht echte Rohstoffe. Deshalb ist das Hirter Kellermeister kein künstlich getrübtes Industriebier, sondern eine echte naturtrübe Brauspezialität aus bester österreichischer Bio- Gerste", lautet der Anzeigentext.

Dazu muss man wissen, dass die Trübung in den meisten als "naturtrüb" oder gar "hefetrüb" vermarkteten Bieren nicht von der Hefe kommt, sondern durch den Einsatz von Weizen. Das Eiweiß aus dem, Weizen sorgt für gleichmäßige Trübung, die auch nach längerer Zeit in der Flasche schön aussieht. Dies ist in Österreich auch bei Lagerbieren völlig legal, in Deutschland darf Weizen allerdings nur in obergärigen Bieren (etwa dem bayerischen Hefeweizen, dessen Trübung oft vom Eiweiß des Weizens herrührt) eingesetzt werden. 

Im Übrigen enthält auch das Hirter Kellermeister-Bier Weizen - wie betont wird, aus biologischem Anbau in Österreich.

Verunsicherung von Konsumenten

Die Kampagne könnte nun Konsumenten verunsichern - Hirter lässt offen, welche "künstlichen" Trübungen in "Industriebieren" zu erwarten wären.

Ähnliche Verunsicherung hatte es vor einigen Jahren gegeben, als die BrauUnion für ihr Zipfer Bier mit dem Hinweis geworben hatte, dass es mit echtem "Naturhopfen" gebraut würde. Die Braumeister anderer Brauereien hatten damals die Konsumenten mit dem Hinweis beruhigt, dass pelletierter oder extrahierter Hopfen nicht weniger natürlich ist als die kompletten Hopfendolden, die in Zipf eingesetzt werden. 

https://www.hirterbier.at/