Köpenickiade um bayerisches Bier

von Conrad Seidl 03/05/2020
Nachrichten
Köpenickiade um bayerisches Bier

Zeil am Main - Die Berliner Vorstadt Köpenick verdankt ihre internationale Bekanntheit dem arbeitslosen Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt, der sich mit einer falschen Hauptmanns-Uniform am 16. Oktober 1906 ins Rathaus von Köpenick aufgemacht, den Bürgermeister festgenommen und die Stadtkasse geraubt hat. Carl Zuckmayr hat darüber ein später auch verfilmtes Theaterstück geschrieben. Köpenickiaden gibt es aber auch heute noch, wie ein Fall aus Bayern beweist.

Im beschaulichen Städtchen Zeil am Main hat sich im April ein falscher Oberstleutnant bei der Brauerei Göller gemeldet, wie der Bayerische Rundfunk meldet. Der mutmaßliche Betrüger erklärte, dass er Fassbier, das ursprünglich wegen möglicher Überschreitung des Haltbarkeitsdatums weggeschüttet werden sollte, für die helfende Truppe übernehmen wolle. Es war allgemein bekannt, dass die Brauerei bereit war, 15.000 Liter Bier an Organisationen zu spenden, wenn es unter Einhaltung der aktuellen Ausgangsbeschränkungen konsumiert werden kann. Eine Öffnung der Gastronomie in Bayern ist noch nicht absehbar.

Da es sich bei den von Göller zur Verfügung gestellten Mengen um Fassbier handelt, kann dieses Bier nur dort konsumiert werden, wo einerseits Zapfanlagen vorhanden sind, andererseits aber die besonderen Sicherheitsauflagen eingehalten werden. Laut Göller hätten sich unter anderem Feuerwehren sowie eine Berufsfachschule für Pflege gemeldet. Diese Anfragen würden geprüft, um Missbrauch zu verhindern. 

http://www.brauerei-goeller.de/hilfsfond/index.html