London - Drei Viertel der britischen Gastronomen verzeichneten während des "Platinum Jubilee"-Wochenendes (Donnerstag, 2. bis Sonntag, 5. Juni) keine zusätzlichen Umsätze. Das geht aus einer Schnellumfrage des Branchendienstes Morning Advertiser (MA) hervor. Demnach haben 130 der 173 Befragten während der verlängerten Feiertage (bei denen die Pubs auch verlängerte Öffnungszeiten hatten) keine Umsatzsteigerung verzeichneten. Ganz wenige Lokale machten allerdings ein außergewöhnlich gutes Geschäft - in zwei Prozent der Pubs hat sich der Umsatz verdoppelt.
Joe Cussens, Geschäftsführer der Bath Pub Company, wird mit der Aussage zitiert, dass das Jubiläumswochenende "nicht den von vielen vorhergesagten Umsatzschub gebracht (hat). Es war ziemlich enttäuschend." Eine der Ursachen sei das unbeständige Wetter gewesen.
Zu den wenigen Gewinnern der Feiern zu Königin Elizabeths Thronjubiläum zählt Brendan Padfield, Lizenznehmer des Unruly Pig in Bromeswell, Suffolk. Sein Pub habe „sehr hohe Besucherzahlen“ gesehen, sagte der Landlord. Der Unternehmer wird vom Morning Advertiser mit der Aussage zitiert: „Ich habe erwartet, dass wir Vollgas geben, da das Jubiläumswochenende eine einzigartige Feier für Großbritannien war. Es gibt nicht viele Wochenenden, an denen der größte Teil des Landes vier Tage hintereinander frei hat, ohne den Urlaub aufbrauchen zu müssen. Vergleiche mit den Vorjahren sind aufgrund der variablen Mehrwertsteuersätze, die wir in den Jahren 2020 und 2021 gesehen haben, nicht einfach, aber insgesamt war es wahrscheinlich eine der besten Wochen aller Zeiten."
Er warnte jedoch davor, dass sich dunkle Wolken zusammenziehen, da Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen unter der krisenhaften Entwicklung der Lebenshaltungskosten leiden: „Die inflationsbezogenen Schlagzeilen scheinen jeden Tag schlimmer zu werden, die durchschnittlichen Kosten von 100 Pfund allein für das Befüllen eines Benzintanks werden die frei verfügbaren Ausgaben zwangsläufig noch weiter senken, und das ist, bevor wir zu den Energierechnungen der Haushalte im Herbst kommen.“
