Neue Forschung, was Hopfen im Bier bewirkt

von Conrad Seidl 15/12/2025
Nachrichten
Neue Forschung, was Hopfen im Bier bewirkt

Nürnberg - Das Hopfenhandelshaus BarthHaas hat auch in diesem Jahr zwei Forschungsteams mit dem Förderpreis „BarthHaas Grants“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert und unterstützt wissenschaftliche Arbeiten rund um den Rohstoff Hopfen. Aus zwölf Bewerbungen wählte das Nürnberger Unternehmen zwei Projekte aus, die sich unterschiedlichen Fragestellungen der Brau- und Lebensmitteltechnologie widmen.

Ein Forschungsteam des argentinischen Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (Conicet) an der National University of Comahue untersucht unter Leitung von Julieta Burini den Einfluss von Hopfen auf die Zellvermehrung von Hefe. Vorangegangene Arbeiten hatten nahegelegt, dass Hopfenbestandteile das Wachstum von Brauhefe fördern können. Ziel des nun geförderten Projekts ist es, herauszufinden, welche Inhaltsstoffe diesen Effekt hervorrufen und ob sich daraus Anwendungen für die effizientere Herstellung von Anstellhefe in der industriellen Produktion ableiten lassen.

Das zweite ausgezeichnete Projekt wurde am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der Technischen Universität München entwickelt. Das Team um Christoph Neugrodda erforscht, in welchem Maß Hopfenprodukte, insbesondere protein- und polyphenolhaltige Fraktionen, die sensorische Wahrnehmung alkoholfreier Biere beeinflussen können. Grundlage des Vorhabens ist die sogenannte Soft-Tribologie, mit der sich die Reibung zwischen Zunge und Gaumen nachstellen lässt. Die Forschenden prüfen, in welchem Umfang diese physikalischen Parameter Aufschluss über das Mundgefühl geben und ob Hopfenbestandteile dieses messbar verändern.

„Beide Projekte verdeutlichen, in welchen Gebieten der Hopfen neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet“, sagte Christina Schönberger, Leiterin des Bereichs Brewing Solutions bei BarthHaas. Sie betonte, dass die Förderung darauf ziele, wissenschaftliche Ansätze zu unterstützen, die den Rohstoff Hopfen über sein traditionelles Brauereiumfeld hinaus erschließen.

Seit 2007 vergibt BarthHaas jährlich die Grants an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Viele der seither geförderten Projekte wurden später in größerem Umfang weitergeführt. Der Preis dient dem Unternehmen zufolge nicht nur der Förderung von Forschungsideen, sondern auch dem Aufbau eines Netzwerks mit Nachwuchswissenschaftlern.

https://www.barthhaas.com/de