Wien - Taliman Sluga ist Kultur- und Kulinarikvermittler im Museums- und Ausstellungswesen und veranschaulicht mit dem zentralen Thema „Essen und Trinken“ historische Epochen und regionale Gegebenheiten. Seit 2005 ist Sluga auch Kochbuchautor - zuletzt schrieb er "Das österreichische Bier-Kochbuch", in dem er unterschiedliche Rezepte zusammengestellt hat, die Bier als mehr oder weniger bedeutende Zutat haben. Dabei sind Gerichte wie Radetzkytartar vom Strauß mit Brandteigkrapferl (hier ist die bierige Zutat das Honigbier im Brandteigkrapferl und der Bieressig im Senfdressing) oder eine Käse-Biersuppe, bei der als Bier-Zutat allerdings nur "helles Bier" angegeben wird. Man wüßte halt gerne, wie viel oder wenig Bittere das Bier dabei einbringen soll" - denn es macht ja einen erheblichen Unterschied, ob mit dem Biere ein internationales Lagerbier von sehr geringer Bittere oder etwa ein ebenso helles bayerisch Helles oder gar ein gleichfarbiges und sehr herbes Pils gemeint ist.
Sinnvoll sind die allgemeinen Hinweise: "Es ist sinnvoll, Bier meist erst gegen Ende des Garprozesses einzusetzen, um seine volle Wirkung zu erzielen. Man kann aber auch die Biergeschmäcker - Malz oder Hopfen - direkt in der Küche einsetzen. Natürlich kann man einen richtigen Hopfentee auf Vorrat kochen oder man hält sich einen Vorrat an Bierrosinen, getrockneten Weinbeeren, die in Bier eingelegt werden und so die Aromen des Bieres sehr gut aufsaugen und beim Kochen wieder abgeben: Aber man hat wohl eher ein gutes Bier zu Hause, das man sowohl als Kochzutat, als Kochbier und schlussendlich auch als Speisenbegleiter genießen kann. Und sollte das eine oder andere Mal Bier übrig bleiben, so kann man ganz einfach daraus seinen eigenen Bieressig herstellen bzw. entstehen lassen. Ein Gläschen Bierbrand oder anderer Edelbrand dazu, das verbessert den Bieressig im Endeffekt durchaus."
Auch da wäre es recht hilfreich, etwas mehr über die Zubereitung der Bierrosinen oder die (nicht ganz triviale) Herstellung von Bieressig.
Dafür ergänzt Sluga sein Buch mit ein paar Kurzportraits von österreichischen Kleinbrauereien.
Erhältlich ist der im Verlag Anton Pustet erschienene Band um 19,95 Euro beim Buchhändler des Vertrauens.