Sorgen um Zukunft des "Real Ale"

von Conrad Seidl 09/07/2024
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Sorgen um Zukunft des "Real Ale"

London/Burton - Die Konsumenentenorganisation Campaign fpr Real Ale (CAMRA) hat Befürchtungen über die Zukunft britischer Biere, Marken und Brauereien geäußert, nachdem Marston’s bekannt gegeben hatte, dass es seine verbleibenden Brauanlagen verkauft. CAMRA-Vorsitzender Nik Antona sagte: „Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung für das Brauerbe Großbritanniens, da Marston's verbleibende Brauanlagen an ein globales Brauunternehmen übertragen werden, das bereits für die Schließung historischer Brauereien wie Jennings in Cumbria und Charles Wells Eagle in Bedford verantwortlich war und den Verkauf von cask-conditioned Ale in Schottland eingestellt hat."

Die in Burton upon Trent angesiedelte Tranditionsbrauerei Marston’s argumentiert, der Verkauf ihrer noch verbliebenen Brauereibetriebe würde es seinem Unternehmen ermöglichen, sich vollständig auf den Betrieb seiner Gastronomiebetriebe zu konzentrieren.

Die frühere Brauerei mit Sitz in den Midlands gab an, dass sie die verbleibenden, nicht zum Kerngeschäft gehörenden Brauanlagen mit einer „verbindlichen Vereinbarung zum Verkauf ihrer gesamten 40-prozentigen Beteiligung an Carlsberg Marston’s Limited (CMBC) an eine Tochtergesellschaft von Carlsberg A/S“ für 206 Millionen Pfund verkaufen werde. Damit endet die fast 200-jährige Brautradition, die 1875 mit Banks and Company in der Park-Brauerei in Wolverhampton begonnen hatte.

Der Verkauf erfolgt, nachdem die Carlsberg Marston’s Brewing Company Anfang des Jahres ihr „Fresh Ale“-Konzept vorgestellt hat. „Fresh Ales“ sind Fassbiere, die über traditionelle Handpumpen an der Bar serviert werden, die für cask-conditioned "Real Ale" reserviert ist.

CAMRA kritisierte den Schritt als irreführend für die Verbraucher und schädlich für traditionelles Fassbier und meldete den Brauriesen gleichzeitig bei Trading Standards. Antona erklärt: „CAMRA befürchtet, dass es zu einer weiteren Erosion der reichen Brauereigeschichte Großbritanniens zum Nutzen globaler Braukonzerne führen könnte – und insbesondere des Engagements für das Real Ale. Die Konsolidierung der Brauindustrie auf nur wenige große, internationale Akteure untergräbt unser Brauerbe, die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher, die Vielfalt der Pubs im ganzen Land und der Marktzugang für kleine, unabhängige Produzenten."

https://www1.camra.org.uk/media-centre/press-releases/camra-condemns-fl…