München - Das Hofbrauhaus Traunstein ist bereits zum zweiten Mal in seiner Geschichte für eine "Goldene Bieridee" ausgezeichnet worden. Am 25. Mai ging der begehrte Preis in der Kategorie „Bierkultur und Tourismus“ an die Hofbräuhaus Traunstein Josef Sailer GmbH & Co. KG für die Neugestaltung des Brauereimuseums „Bayerische Brauerei- und Wirtshauskultur, 400 Jahre Kulturgeschichte in der Altstadt Traunstein“. Die Auszeichnung würdigt Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient machen und den Mythos des Bierlandes Bayern sowie der bayerischen Bierkultur weitertragen. Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, nahm zusammen mit der Präsidentin des BHG, Angela Inselkammer, die Auszeichnung der diesjährigen Preisträger im Münchner Löwenbräukeller vor.
Schon vor genau 20 Jahren stand Ihre Vorgängergeneration der Brauerfamilie Sailer auf der Bühne und hat die „Goldene BierIdee 2003“ für die Etablierung „erlebnisorientierter Biergastronomie mit integrierter Präsentation der Biergeschichte und der Biervielfalt“ entgegengenommen." 2023 wurde ihr kulturgeschichtlicher Beitrag gewürdigt.
Kulturgeschichtliches Museum
Weit über Traunstein hinaus ist die Gründungsgeschichte durch Kurfürst Maximilian I bekannt, der vom Bierdurst seiner Traunsteiner Untertanen wusste und 1612 das „Weiße Bräuhaus“ zu Traunstein gründete, um dort sein Weizenbier-Monopol auszuüben. Auch waren die grundlegenden Meilensteine der folgenden 400 Jahre bekannt, wie beispielsweise die Übernahme der Brauerei in den Besitz der Familie Sailer im Jahre 1896 oder die Präsentation des weltweit ersten Weißbiers vom Fass im Jahre 1982. Doch beim Museum ging es um ganz andere Aspekte:
• Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Kulturgeschichte des Chiemgaus und der Stadt Traunstein mit Ihren traditionellen Bierspezialitäten?
• Welchen Einfluss hatte das Hofbräuhaus auf die heute existierende Brauerei‐ und Wirtshauskultur in der Region und der Stadt Traunstein? und
• Was unterscheidet das Hofbräuhaus Traunstein und seine Bierspezialitäten im Kern von den mehr als 600 übrigen bayerischen Brauereien?
Und so entstand die Idee, aus der „alten“ Brauereiführung ein von Grund auf neu konzipiertes Braueimuseum für „Bayerische Brauerei‐ und Wirtshauskultur, 400 Jahre Kulturgeschichte in der Altstadt Traunstein“ zu entwickeln. Eine Mammutaufgabe für ein Familienunternehmen, weil es eben nicht nur die eigene Marke und das eigene Haus betrifft, sondern eine ganze Kulturregion einschließt. Sicherlich hat die hervorragende Grundsatzarbeit des Hauses der bayerischen Geschichte einen enormen Beitrag aus der Erstellung und Konzeption der beiden Landesausstellungen „Bier in Bayern“ sowie „Wirtshaussterben?, Wirtshausleben!“ geleistet, der teilweise in dieses private Museum einfließen konnte.
So wurde nach sehr viel didaktischer und handwerklicher Arbeit am 16. April 2023 ein außergewöhnliches Brauereimuseum eröffnet, das aus der Historie heraus darstellt, dass das Brauwesen und die damit unabdingbar verknüpfte Wirtshauskultur ein erhaltenswertes Kulturgut sind. Auch die in der Stadt Traunstein seit vielen Jahrhunderten ansässigen anderen Brauereien sowie die Einbindung des Brauwesens in die Tourismusregion Chiemgau werden mit moderner Museumstechnik historisch fundiert, aber teilweise auch humorvoll und mit einem Augenzwinkern dargestellt.
Mehr Informationen zu Brauereiführungen mit dem neuen Museum gibt es auf der Website des Hofbräuhaus Traunstein. Hier können unter www.hb-ts.de/brauereifuehrungen gleich online Termine und Verkostungen gebucht werden.
Weiters ausgezeichnet wurden:
In der Kategorie „Hotellerie und Gastronomie“: Das Best Western Plus - Kurhotel an der Obermaintherme,
Bad Staffelstein, für das Gesamtkonzept „Heimat.Bier&Therme“.
In der Kategorie „Bayerische Brauwirtschaft“: Die Nürnberger Braugemeinschaft e.V. für den Zusammenschluss von acht Brauereien und einem Hopfenhändler zum Erhalt der Nürnberger Bierkultur „Zusammen Halbe“.
Erst zum dritten Mal in der über 20-jährigen Geschichte der Verleihung der Goldenen BierIdee vergaben die beiden Verbände einen „Sonderpreis für ein Lebenswerk“:
Er ging an Werner Brombach, Inhaber der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu. Er wurde für sein unternehmerisches Lebenswerk, seine Verdienste um die hochwertige Positionierung und weltweite Strahlkraft des bayerischen Weißbieres sowie für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement zum Wohl der Braubranche gewürdigt.
