Boulder - Keine Rede davon, dass der Markt für Craftbier gesättigt wäre: Im Vor-Krisenjahr 2019 ist der Marktanteil kleiner unabhängiger Craftbier-Brauereien in den USA auf 13,6 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte) gewachsen - und das in einem weiter insgesamt schrumpfenden Markt. Sie brauten 26.347.950 Barrels (bbl), das sind umgerechnet 30.918.730 Hektoliter, also gut das Dreifache dessen, was alle österreichischen Brauereien im Jahr brauen.
Ende des Vorjahres gab es 111 große, Konzernen zugehörige Brauereien in den Vereinigten Staaten, darunter etliche, die als kleine Craftbier-Brauer begonnen haben, dann aber von Großbrauereien aufgekauft wurden. Ihnen stehen 8275 unabhängige Craftbier-Brauereien gegenüber. Die Statistik weist auch hier einen starken Anstieg auf: 2015 gab es erst 4670 Brauereien in diesem Segment. Die Fluktuation ist beachtlich: 294 Brauereibetriebe haben im Jahr 2019 aufgegeben, es sind aber 942 dazugekommen.
Die 8275 Brauereien gliedern sich in mehrere Segmente:
* 3011 Brewpubs - also Brauereien, die ausschließlich für das eigene Lokal brauen.
* 2966 Brauereien füllen zwar Bier ab, haben aber auch einen eigenen Taproom, in dem sie Bier ausschenken können.
* 2058 Mikrobrauereien ohne eigene Gastronomie oder Ausschank
* 240 Regionalbrauereien.
Die aktuellen Beschränkungen durch die Corona-Krise schlagen sich - wie überall - auf die gesamte Braubranche nieder. Besonders betroffen sind aber Brewpubs, denen das gesamte Geschäft wegbricht und denen das Bier in den Tanks tagtäglich an Qualität verliert.
Brewpubs hatten bis vor zwei Monaten noch als das sicherste Geschäft im US-Bierbusiness gegolten, weil sie nicht vom Handel abhängig sind.
