Veltins wächst um mehr als zehn Prozent

von Conrad Seidl 21/07/2022
Nachrichten
Veltins wächst um mehr als zehn Prozent

Meschede-Grevenstein - Positive Nachrichten aus dem deutschen Biermarkt: Mit einem Ausstoßwachstum von 10,1 Prozent im ersten Halbjahr 2022 hat die Brauerei C. & A. Veltins, laut dem Fachmagazin "Brauwelt" die viertgrößte deutsche Biermarke nach Krombacher, Oettinger und Bitburger, den Rückenwind der auslaufenden Pandemie und die stabile Verbrauchernachfrage in Handel und Gastronomie genutzt, um ihren dynamischen Wachstumskurs fortzusetzen. So konnte die Kern-Marke Veltins um 12,7 Prozent auf 1,26 Millionen Hektoliter und das helle Pülleken um 24,9 Prozent auf 124.000 hl zulegen, während die Marke Grevensteiner im wettbewerbsintensiven Spezialitätensegment  15,2 Prozent verloren hat.

Während der deutsche Biermarkt im ersten Halbjahr angesichts der schwungvollen Rückkehr des Fassbiergeschäftes rund 5 Prozent zulegen wird, bewegte sich die Brauerei C. & A. Veltins erneut über Marktniveau. Nach Veltins-Einschätzung wünschen sich die Verbraucher verlässliche, traditionsreiche Marken mit regionaler Ausstrahlung, die ihnen in unsicheren Zeiten qualitätsvollen Genuss und ein gutes Lebensgefühl vermitteln.

Gäste akzeptieren gestiegenen Bierpreis

Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins betont die Erholung des Fassbiergeschäfts; Im ersten Halbjahr füllte das Traditionsunternehmen 194.000 hl im Fass ab und geht von einer weitreichenden Erholung bis 2023 aus. Insgesamt entwickelten sich die beiden Vertriebskanäle Gastronomie und Handel erwartungsgemäß unterschiedlich. „Die Zuversicht aller Marktbeteiligten wurde von der vielerorts begeisterten Resonanz der Gäste, die die Pandemie endlich hinter sich lassen wollten, belohnt“, sagt Kuhl. Die Gastronomie leide zwar immer noch unter den Personalschwierigkeiten und habe zusätzlich auch mit erheblich höheren Betriebs- und Beschaffungskosten zu kämpfen, doch die Gäste hätten die Preisaufschläge auf den Speisekarten verständnisvoll zur Kenntnis genommen.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitiert dazu den Veltins-Generalbevollmächtigten Michael Huber: "„Der Markt ist besser als die Stimmung. Es wird zu laut geklagt in der Branche. Ich glaube, dass gerade alle Brauereien wachsen“. Das Fassbier kehre zurück, im Gegenzug werde jetzt wieder etwas weniger Flaschenbier getrunken, erklärt Huber. Die Gastronomie und der Handel entwickelten sich derzeit zwar unterschiedlich, insgesamt aber zeigt der Trend klar nach oben. Die Gastronomie habe eine ganz schwere Zeit hinter sich, dank der Staatshilfen scheine es dort aber „keine langfristigen Schäden“ zu geben durch die Pandemie, sagt Veltins-Marketinggeschäftsführer Volker Kuhl und lobt die (alte) Bundesregierung: „Der Staat hat der Gastronomie viel geholfen“.

Vorbereitungen für die Krise

Trotz des derzeitigen Aufschwungs bereite sich Veltins auf schwierigere Zeiten in den kommenden Monaten vor, berichtet die Zeitung: Der Vorrat an Heizöl wurde um rund 200.000 Liter aufgestockt, zudem seien "immense Mengen an Flaschen gekauft" worden, zudem wurde der Vorrat an Folien, Paletten, Etiketten und Leim aufgestockt. Insgesamt hat die Brauerei nach eigener Aussage Ausgaben von rund 30 Millionen Euro vorgezogen. Bis zum Jubiläumsjahr 2024 wird Veltins für rund 100 Millionen Euro ein neues Abfüllzentrum für Flaschenbier fertiggestellt haben. Die Kosten sid derzeit schwer in den Griff zu bekommen: Kartonagen haben sich in den vergangenen 12 Monaten um 40 Prozent verteuert, Folien um 50 Prozent, Malz um 100 Prozent und Paletten sogar um 150 Prozent. Nach Veltins-Einschätzung werde man die Folgen der Pandemie schneller hinter sich lassen als die Auswirkungen der Energiekrise, die ein „unseliger Inflationstreiber“ sei und noch für einen Nachhall sorgen könne.

https://www.veltins.de