Fischingen - Martin Wartmann ist einer der Pioniere der Schweizer Bierkultur - in der Aktienbrauerei Frauenfeld entwickelte er seinerzeit das Ittinger Klosterbier. Wobei "Aktienbrauerei" größer klingt, als das Unternehmen tatsächlich war: In der Schweiz ist die anderswo im deutschen Sprachraum bekannte Gesellschaftsform der Ges.m.b.H. unbekannt, daher sind dort auch Unternehmen, die hierzulande in einer Ges.m.b.H. wären als Aktiengesellschaften organisiert. Wartmann brachte sein Unternehmen und die Marke Ittinger beim Großkonzern Heineken ein, womit die Kategorie Amber-Biere (entfernte Verwandte des Wiener Lager) in der gesamten Schweiz etabliert werden konnte. Umgehend wandelte er das Brauereiwirtshaus in Frauenfeld in eine Craftbierbrauerei mit Ausschank (firmierend als Brauhaus Sternen AG) um. Und 2015 gründete er ein weiteres Unternehmen im Kloster Fischingen.
Die Pilgrim-Brauerei schuf sich rasch einen Namen mit Starkbieren belgischen Stils, sie gehört zu zwei Dritteln Wartmann, der laut Handelszeitung nun Partner sucht: «Wir nähern uns der Umsatzmillion und dem Break-even», zitiert ihn das Blatt: «Nun wird es Zeit für einen weiteren Schritt.»
Er wolle auch weiterhin beteiligt sein, suche aber jemanden, der den Wert der Marke erkenne, ihre Eigenständigkeit erhalte und eigenes Know-how einbringen könne, sagt Wartmann. Ob das nun ein anderer Brau-Betrieb, ein Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich oder ein Vertriebs-Spezialist sei, sei hingegen sekundär.
