Alkohol: 5,1 % ABV
Die Verwertung von Brot als Bierzutat hat eine relativ lange Vorgeschichte – in den alten Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens sind Brote eigens dafür gebacken worden, um im Brauprozess Stärke einzubringen. In Österreich haben inzwischen mehrere Brauereien die alte Idee aufgegriffen und um die neue Komponente erweitert, dass mit dem Verbrauen von Altbrot der Lebensmittelverschwendung vorgebeugt wird. Im Brotbier der 100 Blumen Brauerei kommt noch ein lokaler Aspekt dazu: Hier hat sich eine Kleinbrauerei aus Liesing mit einem alteingesessenen Bäcker aus demselben (23.) Wiener Gemeindebezirk zusammengefunden. Dem Brotbier wurden in der Herstellung verschiedene Altbrote der Bäckerei Szihn hinzugefügt, wie der 23er Liesinger, das doppelt Gebackene, das Roggenvollkorn oder das Venezia. Diese wurden zu Brösel verarbeitet und leicht angeröstet – so können sie knapp ein Zehntel der Malzschüttung ersetzen beziehungsweise ergänzen. Mit der Ergänzung durch Münchner Malz entstand daraus ein Bier mittelbrauner Färbung, das einen betont milden Geschmack aufweist. In der Nase zeigt sich der leicht fruchtige Duft von dunklen Malzen gepaart mit jenem von Brotkruste und Hefe. Der Trunk ist erfrischend mit einem Hauch von Säure, der Körper schlank und die zarte Bittere liefert einen trockenen Nachtrunk mit leichter Röstnote.
