
Alkohol: 7,9 % ABV
Von Bockbieren erwartet man an sich schon einen kräftigeren Geschmack – sie enthalten ja mehr Malz (und in der Folge mehr daraus vergorenen Alkohol), oft eine Menge unvergorenen Restextrakt und meist auch mehr Hopfen als andere Biere, damit das Ganze in Balance bleibt. „Christo“, wie sich der Chef der Brauerei im Zeichen der Ringelnatter nennt, greift beim Hopfen auf eigenen lokalen Anbau zurück und tut noch mehr dazu: In seinem Winterbock sind Ingwer und ein paar andere Gewürze mitverbraut, zudem Waldhonig und Tannenwipfel. Letzteren wird seit der Antike Heilkraft nachgesagt, aber mit solchen Behauptungen muss man jetzt vorsichtig sein: Die EU verbietet, auf positive gesundheitliche Wirkungen alkoholischer Getränke hinzuweisen.
Daher schauen wir lieber auf das Bier selbst: Dunkel-bernsteinfarben und beinahe blank liegt es unter einem rasch dünner werdenden hell-beigen Schaum. Die weihnachtlichen Gewürze erobern die Nase rasch – man fühlt sich an Spekulatius-Kekse erinnert. Und dieser Eindruck prägt auch den Antrunk: Wuchtig-süß zuerst, dann die Schärfe von Ingwer und Pfeffer, die Bittere kommt langsam hervor. Diese ist von harzigen Tönen geprägt – und zum Nachtrunk hin spielen die Süße und die Bittere miteinander, die gewürzhaften Töne siegen zum Schluss und sorgen für einen herben und weitgehend trockenen Nachtrunk.