Wildshut Bio Perlage

Flaschenbier
Wildshut Bio Perlage
Stieglgut Wildshut, Wildshut
Markus Trinker

Alkohol: 8 % ABV

 

Bière brut
Bierbeschreibung

Dieter Kiener ist ein großzügiger Brauereichef. Er begnügt sich nicht damit, dass das Salzburger Stammhaus der Stiegl-Brauerei zur größten konzernfreien Brauerei Österreichs geworden ist – er hat zudem mehrere kleinere Brauhäuser eingerichtet, von denen jenes im oberösterreichischen Wildshut die größte Freiheit zum Experimentieren bekommen hat. Vom Wildshuter „Biergut“ kommen eigens weitervermehrte und selbst vermälzte Getreidesorten (die man etwa im „Sortenspiel“ schmecken kann) und als vorläufig jüngster Streich ein mit Champagnerhefe vergorenes und in der Flasche gereiftes „Brut de Bière“. Braumeister Markus Trinker räumt ein, dass er keineswegs der Erste war, der Bier mit Champagnerhefe vergoren hat. Schon vor Jahren sei er vom „Deus“ begeistert gewesen, einem Bier aus der belgischen Brauerei Bosteels (heute AB Inbev), das Braumeister Ivo Bosteels als Bière Brut konzipiert und in Champagnerflaschen gefüllt hat.

Für die „Bio Perlage“, die im Juli Marktreife erlangt hat, hat Markus Trinker in der zu Stiegl gehörenden Brauerei in Wildshut eine helle, 16-grädige Bierwürze aus dem lokal angebauten Gerstenmalz hergestellt und mit Simcoe und Hallertauer Blanc Hopfen gehopft. Speziell der Hallertauer Blanc sorgt für den weinigen Charakter des am Champagner angelehnten Bieres: Er bringt ein fruchtiges, an Stachelbeere, Ananas und Cashewnüsse erinnerndes Aroma in die Nase. Schaum und Prickeln sind nicht sehr beständig, serviert wird das Bier aber ohnehin in 0,1-Liter-Portionen, vom Champagner gießt man ja auch nicht mehr in ein Glas. Und dann der Antrunk: Man merkt schon, dass da auf acht Prozent Alkohol auch acht Gramm CO2 pro Liter abgestimmt wurden, die Perlage ist aber sehr fein: Kleine, bei der Nachgärung auf der Flasche entstandene Bubbles spielen auf Zunge und Obergaumen. Das verleiht dem Bier eine hohe Drinkability, den Alkohol schmeckt man nämlich gar nicht – fruchtige Säure und eine leichte Süße im Antrunk aber sehr wohl. Die Süße wird allerdings von einer milden Hopfenbittere balanciert und diese wiederum wird von einem extra-trockenen Nachtrunk abgelöst. Die Champagnerhefe hat also ganze Arbeit geleistet – und gezeigt, dass man einen weinigen, ja sogar champagnerartigen Eindruck auch ganz ohne Zusatz von Traubensaft ins Bier bringen kann. 

Steinlechner

Angerer Alm