Wien - Zum Tag des Bieres haben viele Medien die steigenden Absatzzahlen von alkoholfreiem Bier thematisiert. Es gibt tatsächlich ein paar alkoholfreie Biere, die sehr nahe an das Referenzbier herankommen - beim Guinness 0.0 beispielsweise ist der Unterschied kaum wahrnehmbar.
Aber generell gilt, dass Alkohol eben nicht nur ein Geschmacksträger ist, sondern auch das Mundgefühl beeinflusst. Und das ist bei alkoholfreien Bieren eben anders als bei den jeweiligen Referenzbieren mit dem gewohnten Alkoholgehalt.
DER STANDARD hat "das Gefühl, dass die Nachfrage nach dem Erfrischungsgetränk ohne Alkohol in der Gastronomie stark gestiegen ist. Wir haben anlässlich des internationalen Tages des Bieres nachgefragt." Gastronom Paul Kolarik wird mit dem Hinweis zitiert, es würden immer mehr, denn in den letzten Jahren habe die Qualität und Vielfalt bei alkoholfreien Bieren stark zugenommen. Unter den Bio-Bieren, die er in der Luftburg anbietet, gebe es auch ein fantastisches alkoholfreies, namentlich Jakobsgold von Gusswerk in Salzburg. "Viele Gäste und auch ich schätzen die Qualität und den Geschmack dieses Bieres sehr", sagt Kolarik. Generell spüre er eine Tendenz zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Das heißt auch, es werde weniger "geschnapselt" und Alkohol bewusster und genussvoller konsumiert.
Plutzer-Bräu-Chef Andreas Hoppel erzählt im STANDARD von einer feinen Auswahl in seinem Lokal, in die er immer wieder auch alkoholfreie Craft-Biere schmuggelt. "Die Leute zeigen sich oft überrascht, wie gut diese schmecken, auch wenn die meisten bemerken, dass es irgendwie anders schmeckt." Bis auf den Dry January (eine Gesundheitskampagne, die dazu aufruft, im Monat Januar auf Alkohol zu verzichten) seien in seinem Bräu die Mengen von verkauftem Alkoholfreiem aber noch "unterirdisch", wie er selbst sagt. Die Vielfalt und die Qualität sei in den letzten Jahren enorm gestiegen. Erst unlängst zeigte sich Hoppel wieder begeistert von einem alkoholfreien India Pale Ale.