Wien - Der neue Obmann der Wiener Gastronomen beklagt, dass sich viele Gäste den Besuch beim Wirt gar nicht mehr leisten könnten. Schon seit Jahren spüre man in der Gastronomie, „dass die Leute weniger oft auswärts essen gehen und sparen“, wird der neue Fachgruppenobmann Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien, Thomas Peschta, vom ORF zitiert.
Der Klassiker sei, dass man dann den Kaffee zu Hause trinkt oder dass man beim Dessert zum Beispiel einsparen möchte. Das sei auch nachvollziehbar, denn die Konsumenten hätten natürlich auch durch die Teuerung der letzten Jahre auch weniger Geld zur Verfügung, rechnet Peschta. Dem steht entgegen, dass die Sparquote in den letzten Jahren massiv gestiegen ist und dass die Inflationsverluste durch Gehalts- und Pensionssteigerungen kompensiert worden sind.
Der neue Obmann Peschta (43) wurde vom Wirtschaftsbund als Nachfolger von Langzeit-Wirtechef Peter Dobcak vorgeschlagen und letztlich durchgesetzt, obwohl die Sozialdemokratin Martina Haslinger-Spitzer ("Gasthaus Frohes Schaffen" in Floridsdorf) mit dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband bei der Kammerwahl die relative Mehrheit der 32 Mandate in der Fachgruppe Wien der Gastronomie erzielt hatte.
Weniger Alkoholkonsum
Peschta betreibt selbst ein Wirtshaus in Hütteldorf. Es gehe nun auch darum, mehr junge Leute und Menschen aus dem Home Office zurück in die Restaurants zu bringen: „Natürlich ist es für die Gastronomie im Gesamten auch wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen (…) Was wünschen sich junge Konsumenten? (…) Natürlich muss man sich darauf einstellen, dass junge Konsumenten zum Beispiel ja eher die fleischlosen Angebote suchen, weniger Alkohol trinken.“
Laut Wirtschaftkammer haben in Wien in den letzten eineinhalb Jahren viele Restaurants zugesperrt, vor allem wegen hoher Energiekosten und Personalmangel.
https://www.wko.at/wien/tourismus-freizeitwirtschaft/gastronomie/start-w