Wolnzach - Der Brauch, Hopfenköniginnen und Hopfenprinzessinnen zu wählen, hat in den großen Hopfenanbaugebieten Mitteleuropas eine lange Tradition. Ursprünglich entstand er in den 1950er-Jahren in der Hallertau – dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt – als Möglichkeit, die Wertschätzung für die Arbeit der Hopfenbauern mit einem festlichen Höhepunkt zu verbinden. Die Hoheiten repräsentieren „das Grüne Gold“ ein Jahr lang auf Messen, Volksfesten, Brauereijubiläen und internationalen Veranstaltungen – stets in Tracht und mit viel Fachwissen im Gepäck.
Heute werden Hopfenköniginnen nicht nur in der Hallertau gewählt, sondern auch in anderen Anbaugebieten wie Spalt (Franken), Tettnang (Bodenseeregion), Hersbruck (Mittelfranken) oder im niederösterreichischen Mühlviertel. Jede Region kürt ihre eigene Botschafterin, die nicht nur für Feststimmung sorgt, sondern auch als Aushängeschild im Marketing von Brauereien, Tourismus und Landwirtschaft dient.
Zu den bekanntesten ehemaligen Hoheiten gehören etwa Katharina Maier (Hallertauer Hopfenkönigin 2017/2018, später Deutsche Hopfenkönigin) oder Melanie Maier (Tettnanger Hopfenkönigin 2019/2020), die den Weg ins Brauwesen oder die Agrarpolitik fanden. Viele nutzen ihr Amtsjahr, um Einblicke in die Branche zu gewinnen, Netzwerke zu knüpfen und für das Kulturgut Bier zu werben.
Begeisterung für die neue Hopfenkönigin Theresa
Wie stark die Tradition lebt, zeigte einmal mehr die Wahl zur Hallertauer Hopfenkönigin in Wolnzach am 11. August 2025. Schon Wochen zuvor waren die drei Kandidatinnen – Theresa Eisenrieder, Franziska Mitterhuber und Anna Kappelmeier – im gesamten Anbaugebiet unterwegs, hatten sich auf Festen vorgestellt und in Kurzfilmen in sozialen Medien präsentiert. Am Wahlabend drängten sich rund 2.500 Besucher in die Festhalle, deutlich mehr als Plätze vorhanden waren – ein Indiz für das wachsende Interesse an diesem kulturellen Highlight.
Moderator Alexander Nadler führte charmant durch ein mit Spannung erwartetes Programm, in dem die Kandidatinnen ihre Leidenschaft für den Hopfen, ihre Kenntnis der Branche und ihre Pläne als Repräsentantinnen vorstellten. Am Ende entschied das stimmberechtigte Fachpublikum in zwei Wahlgängen:
Hallertauer Hopfenkönigin 2025/2026: Theresa Eisenrieder
Vize-Hopfenkönigin: Franziska Mitterhuber
Hopfenprinzessin: Anna Kappelmeier
Die frisch gekürten Hoheiten wurden direkt auf der Bühne von zahlreichen Ehrengästen – darunter Bürgermeister Jens Machold, Verbandsvorsitzender Karl Pichlmeyer und Pflanzerpräsident Adi Schapfl – beglückwünscht. In den kommenden zwölf Monaten wird das „Dreigestirn“ die Hallertau regional wie international vertreten – und damit eine über Generationen gepflegte Tradition lebendig halten.