Brauereien fordern: Sperrt die Gaststätten endlich auf!

von Conrad Seidl 11/02/2021
Nachrichten
Brauereien fordern: Sperrt die Gaststätten endlich auf!

Wien - „Nach dem kontrollierten Öffnen der Geschäfte, Museen und körpernahen Dienstleister hat sich gezeigt, dass sich viel mehr Leute testen lassen. Das vorsichtige Aufsperren der Gastronomie würde die Teststrategie der Bundesregierung stärken“, sagt Josef Sigl, der im Brauereiverband die mittelständischen Brauereien vertritt.

Gemeinsam mit anderen Brauern hat Sigl am 11. Februar das rasche Aufsperren der Gastronomie - von der Regierung für frühestens Anfang März in Aussicht gestellt - gefordert.  Vor allem für die klein- und mittelständischen Brauereien, die über einen sehr hohen Gastronomieanteil verfügen, sei dies „eine Überlebensfrage“, betont  Sigl, der auch Geschäftsführer und Eigentümer der Trumer Privatbrauerei ist.

Verbandschef Sigi Menz rechnet vort, dass „der Gastro-Lockdown die Zulieferer und damit viele Brauereien empfindlich trifft. Rund ein Drittel des in Österreich gebrauten Bieres fließt in normalen Jahren in die Gastronomie. Dieser für die Bierbranche wesentliche Wirtschaftsfaktor ist seit dem Start der Wintersaison geschlossen. Eine zeitnahe Öffnung wäre eine wichtige Unterstützung – auch für die mehr als 315.000 Beschäftigten in der heimischen Gastronomie und Hotellerie.“ 

Außerdem hätten Untersuchungen der AGES im Herbst 2020 gezeigt, dass sich damals lediglich um die drei Prozent der Cluster einem Ansteckungsgeschehen im Zusammenhang mit Hotellerie und Gastronomie zuordnen ließen. Rund 60 Prozent der Ansteckungen fanden im privaten Umfeld statt. 

Die Gastronomie habe bereits im Vorjahr sehr viel in entsprechende Präventionskonzepte und Maßnahmen – Masken- und Registrierungspflicht, Abstandsregeln, Desinfektionsmöglichkeiten – investiert, heißt es in einer Aussendung des Brauereiverbands. Das habe sich voll und ganz bewährt; Beschäftigte und Kunden hätten gelernt, mit der Pandemie umzugehen. „Es spricht also nichts gegen eine ehestmögliche Öffnung der Gastronomie mit strenger Einhaltung aller gesundheitsrelevanten Maßnahmen“, sagt Menz. Dabei sei auch ein gestaffeltes Vorgehen – wie etwa derzeit in Wien mit bestimmten Öffnungstagen sowie sukzessiver Ausweitung der Sperrstunde angedacht – vorstellbar. „

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