Bundesforste bringen "Wald der Zukunft" ins Bierglas

von Conrad Seidl 14/06/2025
Nachrichten
Bundesforste bringen "Wald der Zukunft" ins Bierglas

Wien - Seit eineinhalb Jahrzehnten kooperieren die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) mit dem als "Bieraculix" bekannten Braumeister Axel Kiesbye, um mit einem speziellen Waldbier besondere Aspekte der Forstwirtschaft populär zu machen. Das Waldbier liefert jeweils Gelegenheit, über eine Baumart oder auch über ein ganzes Wald-Ökosystem zu sprechen. Und schmecken tut's auch: Kiesbye's Waldbiere schaffen es regelmäßig unter die Top-Bierinnovationen im Bier Guide.

Zum 100-jährigen Bestehen der Bundesforste soll ein besonderes Bier ein besonderes Thema unter das biertrinkende Volk bringen: Unter dem Titel „Wald der Zukunft“ vereint die Jubiläumsedition Baumarten, die für den klimafitten Mischwald von morgen stehen. Die Zutaten – darunter Tannenwipfel, Lärchenblüten, Buchenblätter, Eicheln und Douglasienharz – wurden in mehreren ÖBf-Forstrevieren in ganz Österreich sorgfältig von Hand geerntet. Wenn Axel diese Zutaten in einem Bier verbraut hat, wird man klimafitten Wald kosten können - im Herbst 2025 soll es soweit sein. 

„Jede einzelne Zutat dieser Jubiläumsedition steht symbolisch für eine Baumart, die den klimafitten Wald der Zukunft prägt. Dieses Bier ist eine Hommage an die Vielfalt unserer Wälder – und daran, wie Natur und Genuss auf besondere Weise zusammenfinden. Im übertragenen Sinn steckt darin auch wirklich alles, was der Baum uns schenkt: von Blättern über Blüten und Wipfel bis hin zur Borke“, erklärt Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste, die rund 15 Prozent der österreichischen Waldfläche betreuen.

Zutatenvielfalt aus Wäldern in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg

Die Zutaten für das Waldbier 2025 stammen aus verschiedenen Regionen Österreichs und wurden vom Braumeister gemeinsam mit Mitarbeitern der Bundesforste geerntet: Rund zehn Kilogramm junge Tannenwipfel kommen aus dem Forstrevier St. Martin und ca. zwei Kilogramm frische Buchenblätter aus dem Forstrevier Faistenau in Salzburg. Etwa zwei Kilogramm rötlich schimmernde Lärchenblütenknospen und rund zehn Kilogramm Douglasienborke stammen aus dem Forstrevier Frauschereck in Oberösterreich. Letztere wurde mit einem sogenannten Schäleisen, auch „Schöpseisen“ genannt, entfernt, um das darin enthaltene Harz zu gewinnen. Darüber hinaus wurden rund fünf Kilogramm Eicheln im Forstrevier Droß in Niederösterreich von ÖBf-Mitarbeitern gesammelt.

Jede dieser Zutaten steht für eine Baumart, die im Zuge des Umbaus hin zu klimafitten Wäldern vermehrt auf ÖBf-Flächen gefördert wird. So gelten Lärchen aufgrund ihres kräftigen Wurzelsystems als besonders sturmfest. Tannen und Eichen erreichen mit ihren tiefen Wurzeln auch in Trockenzeiten noch Wasser und Nährstoffe. Buchen wiederum werden mit steigenden Temperaturen vermehrt in höheren Lagen zu finden sein und dort zur Durchmischung der Wälder beitragen. In tieferen Lagen kann die schnell wachsende Douglasie an ausgewählten Standorten als Ersatz für die Fichte dienen. Ziel ist ein bunter, artenreicher Wald der Zukunft, der sich möglichst aus eigener Kraft verjüngt und widerstandsfähig gegenüber Klima- und Umwelteinflüssen ist.

Vom Wald ins Fass

Verarbeitet werden die ausgewählten Zutaten von Axel Kiesbye, Braumeister und langjähriger Partner der Bundesforste. Seine Braukompositionen zeichnen sich durch feine Aromen und höchste handwerkliche Sorgfalt aus. „Jede der fünf Waldzutaten liefert einen wichtigen Beitrag zum komplexen Genusserlebnis! Die harzhaltigen Tannenwipfel, Lärchenblüten und Douglasienborken überraschen mit einem Duft nach Orangen und Marzipan, die jungen Buchenblätter sind leicht zitronig, und die Eicheln liefern Bitterstoffe und Nussaromen“, sagt Axel Kiesbye.

www.bundesforste.at/waldbier