Warschau/Brüssel - Die Brewers of Europe, der Dachverband der Brauereiverbände in der EU, hat am 13. Mai den Deutschen Christian Weber zum Präsidenten gewählt. Weber ist in fünfter Generation Chef der Karlsberg-Brauerei KG Weber in Homburg/Saar und auch Präsident des Deutschen Brauer Bunds in Berlin. In allen drei Funktionen war schon sein Vater Richard Weber in den 1990er Jahren tätig. Der neue Präsident hat in Edinburgh Wirtschaft studiert und war dann in verschiedenen Funktionen in der Getränkewirtschaft tätig - unter anderem bei Heineken in Österreich.
Weber vertritt in der 1958 gegründeten Vereinigung „The Brewers of Europe“ die Interessen von über 10.000 europäischen Brauereien gegenüber europäischen und globalen Institutionen. Bier schafft in der Europäischen Union insgesamt über 2 Millionen Arbeitsplätze. Jährliche Verbraucherausgaben von 110 Milliarden Euro generieren durchschnittlich 52 Milliarden Euro Wertschöpfung und 40 Milliarden Euro Steuereinnahmen.
Der neue Präsident Weber übernimmt das Ruder von Lasse Aho, der die Brewers of Europe als Präsident in den fünf für die europäische Bierbranche besonders herausfordernden Jahren geführt hat. Diese waren geprägt von einer globalen Pandemie, Schließungen im Gastgewerbe, explodierenden Kosten, veränderten gesellschaftlichen Trends und einem herausfordernden politischen Umfeld. Weber dankte Aho, der ebenfalls aus dem Vorstand der Brewers of Europe ausscheidet, für seine langjährigen Verdienste.
Absage an überbordende Bürokratie
In seiner Rede vor der Generalversammlung der Brewers of Europe brachte Christian Weber seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die europäische Ebene für unsere Branche immer wichtiger wird: „Die Herausforderungen und Chancen, denen wir als Verband und in den Brauereien täglich gegenüberstehen, machen nicht an nationalen Grenzen halt. Es ist wichtig, die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch über bestehende Verbandsstrukturen hinaus zu stärken und gemeinsam zielführende politische Rahmenbedingungen zu unterstützen.“ Weber verwies auf zentrale politische Themen wie übermäßige Bürokratie und Regulierung, Energiekosten und Verpackungspolitik und betonte: „Ich möchte meinen Beitrag zum Wohle aller Brauereien leisten, indem ich den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern weiter intensiviere, die Positionen der Brauindustrie klar darlege und die positiven Argumente für Bier in der heutigen und zukünftigen Welt präsentiere. Auch wenn die Europäische Kommission und das Parlament noch relativ neu sind, bin ich überzeugt, dass die Brewers of Europe und ihre Mitglieder zusammen mit der gesamten Bierwertschöpfungskette wertvolle und verantwortungsvolle Partner sein können, um Europa auf dem Weg in eine nachhaltige, prosperierende Zukunft für seine Bürger und Brauereien zu unterstützen.“