Deutschland trank 2024 weniger Bier

von Conrad Seidl 14/04/2025
Nachrichten
Deutschland trank 2024 weniger Bier

Wiesbaden/Wien - Anders als Österreich, wo sich das Minus beim Bierabsatz (inklusive alkoholfreie Biere) im Vorjahr bei 0,17 Prozent eingependelt hat, mussten deutsche Brauer 2024 teilweise sehr deutliche Verluste verbuchen. Insgesamt betrug der Rückgang 1,4 Prozent. Das vermeldet das Statistische Bundesamt (destatis).

Am relativ stärksten brach der Bierabsatz in Berlin/Brandenburg ein, nämlich um 12,2 Prozent oder 478 233 Hektoliter - dagegen wuchs der Biermarkt in Sachsen-Anhalt um 7,1 Prozent (absolut liegt der Zuwachs allerdings nur bei 117.810, was etwa dem Ausstoß einer Mittelstandsbrauerei entspricht). 

Deutliche Rückgänge gab es in Berlin/Brandenburg, Thüringen und Hessen.In Nordrhein-Westfalen fiel der Bierabsatz um 1,9 Prozent. "Keine gute Zeit beispielsweise für das Bierland Hessen, denn die produzierte Menge ging um 8,5 Prozent zurück. Die Radeberger Gruppe hatte im letzten September die traditionsreiche Binding-Brauerei in Frankfurt geschlossen. Die Koblenzer Brauerei stellte den Braubetrieb ein, im Januar 2024 wurde mangels Investoren das Insolvenzverfahren eröffnet. Und beliebte Marken wie die Lokalgröße Licher/Bitburger Gruppe verloren weiter an Menge, hier waren es sieben Prozent", kommentiert die Analystin Christiane Hohmann in der Fachzeitschrift Brauwelt

Als größte deutsche Braugruppe identifizierte sie die Radeberger Gruppe, die traditionell Ausstoßzahlen nicht kommentiert. Zu dieser Gruppe gehören neben Radeberger auch Jever, Tucher und Schöfferhofer). Hohmann errechnete für die Radeberger Gruppe einen Gesamtausstoß von 10.615.000 Hektolitern, das ist etwas mehr als die gesamte österreichische Bierproduktion. Radeberger verlor aber im Jahresvergleich 1,4 Prozent, heißt es in der Brauwelt.