Kopenhagen - Von den alten Römern weiß man, dass sie Wein geschätzt (und in großen Mengen getrunken) haben - Bier wird in den alten Texten, die man aus dem Lateinunterricht in Erinnerung hat, kaum erwähnt. Dabei steht außer Frage, dass in der Antike durchaus große Mengen Bier gebraut worden sind. Historikern zufolge war das Bier sogar das bevorzugte Getränk der römischen Armee, da die Soldaten eine Ration Bier als Teil ihres Solds erhielten.
Während wir also mit Darstellungen vertraut sind, in denen die Römer ihre Siege mit einem Becher Wein feiern, kann man davon ausgehen, dass Gladiatoren oft an einem Bier nippen, wenn sie ihre Aufgaben für den Tag erledigt haben.
Das Carlsberg-Forschungslabor hat die Technik vorgestellt, mit der die Römer Bier gebraut haben könnten.
Zoran Gojkovic, Director of Brewing Science, Yeast and Fermentation bei Carlsberg , verweist auf den Zusammenhang mit der Rekrutierung von Soldaten in den römischen Kolonien: Die verwendeten Techniken wurden wahrscheinlich von den Ägyptern inspiriert, angefangen bei den Rezepten bis hin zur Art der Verarbeitung der Zutaten.
Gojkovic zufolge war das von den Römern getrunkene Bier wahrscheinlich heller als wir es gewohnt sind, da das Malz nicht wie seit der Spätantike üblich, mit heißer Luft gedarrt wurde. Dies wiederum hätte Auswirkungen auf den Geschmack des römischen Biers, da die Maillard-Reaktion im Malz nicht stattgefunden hätte. Die Römer verwendeten in Latium Luftmalze aus Gerste, aber es gibt Hinweise darauf, dass in einigen Gebieten Roggen das vorherrschende Getreide zum Bierbrauen war.
Diese Brauverfahren hätten auch zu einem Gebräu mit einem niedrigeren Alkoholgehalt geführt, ähnlich dem eines Session Beer, bei dem zwei bis drei Prozent ABV die Norm sind. Was den Geschmack anbelangt, so tendierten die ägyptischen Brauer dazu, Datteln als Starterkultur zu verwenden, was zu einem süßeren, nicht vollständig vergorenen Bier führte. Es ist anzunehmen, dass sie in der Römerzeit ähnlich vorgegangen sind.
„Man geht davon aus, dass die Römer Feigen auch als Starterkultur verwendet haben könnten und nicht nur Brot, wie bisher angenommen. Dadurch wären wahrscheinlich wilde Hefen und Bakterien in die Früchte gelangt, die ganz andere Aromen gehabt hätten, darunter Vanille-, Tabak- und sogar erdige Noten", wird Gojkovic zitiert.