Gemeinsame Modelinie der Privatbrauer

von Conrad Seidl 20/10/2022
Nachrichten
Gemeinsame Modelinie der Privatbrauer

Wien - Es ist nicht ganz ungewöhnlich, dass Fans des einen oder anderen Biers Kappen, Shirts oder Hoodies mit eben diesem Brauereilogo kaufen und damit zu Werbeträgern werden. Dass aber eine markenübergreifende Werbung zum Anziehen angeboten wird, ist tatsächlich sehr ungewöhnlich.

Und das haben die unabhängigen Privatbrauereien - Bierinitiative des Jahres in Conrad Seidls Bierguide 2022 - zustande gebracht, berichtet Petra Eder im Standard: "Eine Faust, die eine knallrote Flasche umfasst, ein Hoodie, der mit "100 % konzernfrei" beschriftet ist. Was wie die Kleiderordnung bei diversen Protestdemos anmutet, ist in Wirklichkeit eine Kollektion der unabhängigen heimischen Bierbrauer...  Mit der Initiative wollen die Privatbrauereien – darunter auch die beiden großen Brauer Ottakringer und Stiegl – die österreichische Bierkultur fördern und sichtbar machen."

Es treffe sich gut, dass die Corona-Pandemie ein neues Bewusstsein für regionale Produkte hervorgebracht hat – auch wenn die Brauereien wie viele andere Branchen unter den Einschränkungen und Sperren litten. Innerhalb eines Jahres stieg die Mitgliederzahl des Vereins auf 38 Betriebe an, Anfang Jänner 2023, wenn wieder neue Brauer aufgenommen werden, wird man bei 42 stehen. "Dann sind im Prinzip alle namhaften Brauereien vertreten", wird Ewald Pöschko, Initiator und Obmann des Vereins und gleichzeitig Chef der Braukommune Freistadt, zitiert. Zwar gibt es hierzulande 328 Braustätten, viele davon sind allerdings Kleinstproduzenten und einige wenige gehören zum Heineken-Konzern. Die Craft-Bier-Welle habe das Thema Bier zwar neu belebt, insgesamt sei man beim Bierkonsum aber konservativ, sagt Pöschko. Zwei Drittel des in Österreich getrunkenen Biers seien Märzen-Biere.

Um die Flaschen und Dosen mit dem Aufdruck: "Österreichische Privatbrauereien, 100 % unabhängig" schmücken zu dürfen, gibt es allerdings einige Regeln: Die Brauereien müssen ihren Sitz in Österreich haben und dürfen nicht unter Einfluss eines ausländischen Unternehmens stehen. Weiters darf das Bier nicht nur als Markenname existieren, und der Betrieb muss seit drei Jahren als Privatbrauerei tätig sein. Die Größe spielt keine Rolle, auch Kleinstbrauereien sind gern gesehene Mitglieder. Nun will man die Sichtbarkeit der Privaten weiter stärken. Heimisches Bier soll nicht nur getrunken, sondern das Bekenntnis dazu auch am Körper getragen werden, und zwar in Form einer Kollektion mit dem Namen "Braushirts". Sie soll vor allem jüngere Zielgruppen ansprechen, jene, die bewusst keine "Neun-Euro-Shirts kaufen und denen die Produktionsbedingungen sehr wichtig sind, für die Mode kein Wegwerfartikel ist", erklärt Pöschko.

Denn die Teile erfüllen einige Qualitätsansprüche: Die Baumwolle stammt aus Bioproduktion, gefärbt werden die Kleidungsstücke mit Biofarben, und sie tragen das "Fair Wear"-Siegel. Die einzelnen Teile aus der Kollektion, T-Shirts, Hoodies, Polo-Shirts, Sweater und Taschen, haben daher auch ihren Preis. Ein T-Shirt kommt auf 45 Euro, ein Hoodie auf 85 Euro. Am günstigsten ist die "Light Tote Bag" um zwölf Euro. Produziert wird nicht auf Halde, sondern nach der Bestellung, daher muss man zehn bis zwölf Tage rechnen, bis man die Sachen per Post geliefert bekommt.

https://shop.prostshirts.com/de/collections/privatbrauereien