Ried im Innkreis - Im Sommer dürfte es relativ leicht sein, Bier zu verkaufen - weil da ja alle durstig sind. Aber im Vor-Frühling, wo es noch kalt ist? Da braucht es schon mehr Aufwand und geeignete Anlässe. Und solche Anlässe schafft eine Kooperation von Bierbrauern und Touristikern mit dem „Innviertler Biermärz“. Das ist eine Veranstaltungsserie, die heuer zum 13. Mal stattfindet – mit gezählten 45 Events rund ums regionale Bier und sein Angebot in der und für die Gastronomie: 31 Tage, die mit ihrer Leichtigkeit und Unbeschwertheit einen Vorgeschmack auf den Frühling geben.
So hat man etwa heuer mit „Walhalla zum Seidlwirt“ einen Männergesangsverein der besonderen Art aus Berlin ins Innviertel geholt. Die Sänger – alle ausgebildet in klassischem Gesang – haben unterschiedliche Nationalitäten und ein buntes Repertoire. Es reicht von Klassik und Operette über Barbershop-Songs und Chansons bis zu Volksliedern aus den Heimatländern der Sänger. „Die Walhallas haben vor Jahren schon einmal bei uns im Saal gesungen. Sie bringen Internationalität und Diversität mit und haben ganz unterschiedliche kulturelle Backgrounds. Das finde ich spannend“, sagt Sebastian Voglmayr vom Landhotel & Gasthof Bauböck in Andorf. Er hat den Auftritt des Gesangsvereins, zu dem mit Bass-Bariton Philipp Mayer auch ein Andorfer gehört, eingefädelt (einen zweiten Auftritt gibt es im Restaurant Forthuber in Gstaig bei Mattighofen).
Mit der „Gesangskapelle Hermann“ veredelt ein weiteres zugkräftiges Ensemble mit Innviertler Wurzeln den Biermärz. Die Truppe, die für die Amadeus Austrian Music Awards 2025 nominiert ist, gastiert an zwei Abenden mit Wortspieler Hans Kumpfmüller im KiK-Keller und präsentiert ihr neues Album „Sehr sogar“. Sehenswertes verspricht zudem eine Ausstellung im Kunsthaus Burg Obernberg: Hier werden im Biermärz Kunstwerke aus privaten Sammlungen gezeigt – von Alten Meistern bis zur klassischen Moderne.
Bier in Begleitung
Wie gewohnt kommt im Biermärz auch der Genuss nicht zu kurz. Die Bierregionswirte und -wirtinnen servieren auch heuer wieder geschmackvolle Menüs mit den dazu passenden Bieren. Diplom-Biersommelier Karl Zuser widmet sich in seinem Gasthof einem oft diskutierten Thema: Was harmoniert besser mit dem Essen – Bier oder Wein? Bei einem siebengängigen Menü inklusive Getränke kann man das Dilemma genussvoll ausloten.
Dass sich die Innviertler nicht nur aufs Brauen, sondern auch formidabel aufs Kochen verstehen, beweist die jüngst erfolgte Aufnahme eines Bierregions-Restaurants in die Gault-Millau-Reihen: Das „Genusswerk“ am Flugplatz in Kirchheim wurde für seine Küche mit einer Haube ausgezeichnet. Jürgen Grünsteidl und seine Frau Petra setzen neben Wein ebenfalls auf Bier als Speisenbegleiter. Neu in der Familie der Bierregionswirte sind Martina und Manuel Gadermayr vom Gasthaus „M2’s Platzl“, die 2024 den bekannten Platzlwirt in Ried im Innkreis übernommen haben.
Das gesamte Programm des Biermärz findet man hier: https://bierregion.at/innviertler-biermaerz/