Passau - Das Apostelbräu in Hauzenberg hat sich schon früh mit Kreativbieren einen Namen gemacht - zu einer Zeit, als hierzulande noch niemand von Craftbier gesprochen hat, braute die Familie Hirz bereits ein Dinkelbier, das dann auch ein Exportschlager geworden ist. Weitere Spezialitäten kamen im Lauf der Jahre dazu - und ein innovatives Gastrokonzept.
Nun sind die Anstrengungen des Bräus Rudi Hirz prämiert worden. "Wer im Hauzenberger Ortsteil Eben die Brauliebe Hirz besucht, der wird sein Bild von einer niederbayerischen Brauereiwirtschaft vermutlich revidieren müssen", heißt es in der Laudatio zur Verleihung der "Goldenen Bieridee 2024". Diese Auszeichnung verleiht der Bayerische Brauerbund e.V. und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. (BHG) jährlich an Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient machen und den Mythos des Bierlandes Bayern sowie der bayerischen Bierkultur weitertragen. Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, nahm zusammen mit der Präsidentin des BHG, Angela Inselkammer, und dem Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, Dr. Lothar Ebbertz, die Auszeichnung der diesjährigen Preisträger vor.
2019 begann Rudi Hirz mit der Realisierung seines Traumes: der Brauliebe. Im Mai 2022 konnte nach knapp dreijähriger Bauzeit die Brauliebe eröffnet werden. Kein „Bräustüberl“ im klassischen Sinne, denn Hirz will Bierkultur im neuen Gewand zeitgemäß präsentieren.
Biererfahrung mit allen Sinnen
"Hier ist der Name Programm: Das Brauliebe atmet förmlich die Liebe ihres Initiators zu Brauwesen und Bierkultur. Hier wird Bier mit allen Sinnen erfahr- und erlebbar, ebenso informativ wie unterhaltsam. Man betritt die Wirtschaft über den eingelassenen Senkboden eines alten Läuterbottichs. Den Gastraum durchziehen Eisenträger und schaffen auf den ersten Blick die Atmosphäre einer Produktionshalle, durch große Glasfronten lichtdurchflutet", heißt es weiter in der Laudatio.
Die allgegenwärtige Visualisierung der Braurohstoffe schafft unübersehbar Bierbezug.
Eine große Tafel nennt die Biere, die gerade am Hahn sind – 10 kommen da schon mal zusammen. Insgesamt kann der Gast so aus rund 50 Bieren auswählen.
Natürlich gibt es Bierproben, um sich das reichhaltige Bierangebot im Sampler mit 4 kleinen Gläsern zu er- schließen. Museale Brauereigerätschaften wie ein alter Beriese- lungskühler, ein Läutergrant, hölzerne Lagerfässer oder ein altes Kühlschiff, das wahlweise als Lounge oder kleine Bühne fungiert, vermitteln im Gastraum Brauerei- Ambiente. Auffällig die alte Sudhaube im Gastraum, unter der eine Kleingruppe auf einer umlaufenden Bank gemütlich Platz findet.
Ein kleines, angeschlossenes Brauereimuseum lässt den Besucher in die Welt des Bierbrauens an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert eintauchen. Rudi Hirz bietet Führungen durch Brauerei und Museum an, haucht den historischen Gerätschaften so durch seine ebenso begeisterten wie ansteckend begeistern- den Erläuterungen wieder Leben ein.
Goldene Ideen in Andechs und Franken
Weitere Auszeichnungen gingen 2024 an das Kloster Andechs für das mit Timeride entwickelte Konzept "Timeride Go!", das Virtuelle Realität in den Brauereibesuch einbindet, in der Kategorie Tourismus und den Verein zur Förderung der Fränkischen Bierkultur e.V. für das „Engagement zum Erhalt der fränkischen Bierkultur“. Dieser Verein ist mit 20 Jahren Vereinsgeschichte eine noch vergleichsweise junge Interessengemeinschaft. Die Gründungsmitglieder waren alle bereits aktive Vereinsmitglieder bei der Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland e.V. (VHD) als sie sich entschlossen haben, in ihrer Heimatregion einen eigenen Verein zu gründen, der sich ausschließlich um den Erhalt der fränkischen Braukultur widmen sollte.
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