Brüssel - Das Bier aus der Trappistenbrauerei Westvleteren genießt Kultstatus - nicht nur, weil es immer wieder Preise gewinnt; nicht nur, weil es nur sehr beschränkt verfügbar ist. Sondern auch: weil das Westvleteren Bier nur in minimalistischer Ausstattung verfügbar ist. Seit 75 Jahren gibt es das Bier aus dem Kloster nördlich von Poperinge nur in unetikettierten Flaschen, sämtliche gesetzlich vorgeschriebenen Informationen sind auf den Kronkorken zu finden.
Ab Mitte August 2022 ändert sich das. In einer Presseaussendung heißt es: "Im Grunde ist Westvleteren Trappistenbier mit einem Etikett nichts Neues. Bereits in der Zwischenkriegszeit verkaufte die Abtei St. Sixtus etikettierte Bierflaschen. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die damalige Trappistengemeinde in Westvleteren, dass ein Teil der Produktion an eine benachbarte weltliche Brauerei lizenziert werden sollte. Diese Flaschen trugen auch ein Etikett", wird Bruder Godfried, Prior der Abtei St. Sixtus, zitiert. "Von diesem Moment an wurden jedoch keine Etiketten mehr auf die Trappisten-Bierflaschen geklebt, die innerhalb der Abteimauern hergestellt wurden. Selbst als die Mönche 1992 die gesamte Westvleteren-Trappistenbier-Produktion wieder in die eigenen Hände nahmen, sorgten sie dafür, dass alle notwendigen Informationen auf dem Kronkorken angegeben waren. Jetzt aber werden nach mehr als 75 Jahren wieder beschriftete Trappistenbiere am Abteitor verkauft."
Die Mönche entschieden sich für ein einzigartiges Labeldesign, das dem bekannten minimalistischen Auftritt sehr nahe kommt. "Die Etiketten stellen stilisierte Bilder der Kronkorken dar. Es gibt drei Etikettenversionen, eine für jedes der drei Trappistenbiere aus der Abtei Westvleteren. Die Farben entsprechen den bekannten Farben der Kronkorken, grün für das Blond, blau für die 8 und gelb für die 12", sagt Bruder Godfried. "Wir haben darauf geachtet, dass das traditionelle Image der Biere in der Kiste so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Zum Beispiel sind die Etiketten so platziert, dass sie nicht zu sehen sind, wenn sich die Flaschen in der Kiste befinden." Schaut man von oben in die Kiste, sind nur die klassischen, dunklen Flaschen mit dem markanten Ring mit der Reliefinschrift "Trappistenbier" zu erkennen
Transparenz gewährleistet
Neben dem Namen des Bieres und den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen, Symbolen und Allergenen enthalten die Etiketten auch die vollständige Zutatenliste in drei Sprachen, die Energiewerte, das Logo mit dem Wappen der Abtei St. Sixtus und einen QR-Code, der auf eine Webseite mit der vollständigen Nährwerttabelle verweist.
Das Projekt startete Ende 2019. Die Kommunikationsarbeitsgruppe der Abtei, unterstützt von den Unternehmen Pigs in Space, Force3 und Eclips Design, entwarf und entwickelte die Etiketten. Verschiedene Designs wurden überprüft, überarbeitet und verfeinert. In den vergangenen Monaten haben Techniker von Schuilenburg und Van Uitert ein modernes Langguth-Etikettiersystem in der Abfüllanlage installiert. Interlabel druckte die Etiketten.
Weil das Bier nur in beschränkten Mengen gebraut wird, wird es nur in Kleinmengen an registrierte Privatkunden abgegeben - wer ein Bier vorbestellt, muss sein Autokennzeichen angeben und kann nur drei Kisten pro Verkaufstag abholen.