Wien - Alkoholfreie Getränke werden in der Gastronomie steuerlich entlastet, ab 1. Juli wird die Steuer auf antialkoholische Getränke von 20 auf den Mindestsatz von 10 Prozent gesenkt. Bier allerdings bleibt hoch besteuert. Das gehört zu den Kernpunkten des am Montag vorgestellten "Wirtshauspakets" der Bundesregierung, das rund 500 Millionen Euro Hilfe für die Gastronomie bringen soll. Die Wiener Wirte zeigen sich zufrieden: „Die heute vorgestellten Maßnahmen zur Rettung der Gastronomie sind ein positives Signal für unsere Betriebe in Wien“, sagte Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien. Aus Sicht der Wirte bringe beispielsweise die Anhebung der Umsatzgrenze zur Nutzung der steuerlichen Pauschalierung eine echte und vor allem unbürokratische Entlastung.
Die Maßnahmen zur steuerlichen Entlastung der Wiener Gastronomie-Betriebe seien allesamt hilfreich für die bevorstehende Wiedereröffnung am 15. Mai, der Dobcak positiv gegenübersteht. Denn laut einer kürzlich durchgeführten Online-Befragung der Wirtschaftskammer Wien sehnen die Wienerinnen und Wiener die Wiedereröffnung der Gastronomie herbei: 80 Prozent wollen die Wirte, sobald sie wieder offen haben, mit Besuchen unterstützen. Allerdings gaben viele Befragte an, vorerst seltener in Lokale gehen zu wollen als früher. „Genau deswegen sind Konsumanreize wichtig“, sagt Dobcak.
Cola billiger, Bier teuer?
Die Gratiszeitung Heute vermutet, dass die Wirte die Steuersenkung nicht weitergeben werden - was auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger angedeutet hat. Mehr noch: Auf Bier werde es möglicherweise einen Aufschlag geben, damit der Deckungsbeitrag etwa gleich bleibe: "Während sich also Wirte durch die Senkung der Steuer auf Antialkoholika eine Abgabe ersparen, könnten viele Lokale und Restaurants den Preis bei alkoholischen Getränken anheben, um auch damit ein Plus nach den massiven Verlusten durch die Betriebsschließungen generieren zu können."
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