6,5 % ABV
Hazy IPAs, also sehr trübe India Pale Ales, sind um 2010 von einigen kleineren Brauereien an der amerikanischen Ostküste als weniger bittere, aber stärker hopfenaromatische und eben trübe Alternative zu den IPAs der Westküste auf den Markt gebracht worden. In Europa wurden sie wegen ihrer Herkunft bald als „New England IPAs“ oder eben NEIPAs populär, in den USA nutzt man dagegen den Begriff NEIPA kaum. Und im polnischen Wroclav (zu deutsch: Breslau)? Da kennt man NEIPA, bei uns im Mühlviertel auch. Peter Krammer hat sich daher mit den befreundeten Brauern von Stu Mostów zusammengetan und ein Collaboration Brew gesotten: Ein sehr helles, sehr trübes (für die Trübung sorgt der Einsatz von Haferflocken, die viel Eiweiss einbringen) IPA, das wenig Schaum, aber sündhaft viel Hopfenaroma hat: Es riecht wie gelbe Äpfel und Maracuja, trinkt sich weich und leicht süßlich an und bringt dann durchaus auch eine spitze, sehr intensive Hopfenbittere zur Balance mit. Allein das würde es schon als eine der Innovationen der vergangenen zwölf Monate qualifizieren. Aber das Bier kommt hier gewissermaßen im Doppelpack: In einer in Papier eingewickelten Flasche wird eine Variante geliefert, die mit einer säurebildenden Nachgärungshefe behandelt worden ist. Dieses Bier ist einen Tick dunkler (aber ebenso trüb) und es hat etwas mehr Alkohol – die Nachgärung hat jeden noch irgendwie verfügbaren Zucker vergoren und gleichzeitig den pH-Wert deutlich gesenkt. Man kann es schon riechen: Da liegt ein saures Aroma über dem Glas, zu den fruchtigen Düften kommen solche von Bisquitkuchen, Sauerteig und Hefe hinzu. Der Antrunk ist erwartungsgemäß erfrischend-säuerlich, der Körper überraschend voll und fruchtig (aber eben nicht mehr süßlich). Im Nachtrunk spielen die Säure und die weiterhin spürbare Bittere miteinander – am Schluss bleibt ein staubtrockener Nachgeschmack.