Bereits 38 Privatbrauereien in Front gegen Konzernbier

von Conrad Seidl 28/06/2022
Nachrichten
Bereits 38 Privatbrauereien in Front gegen Konzernbier

Wien - Die österreichischen Privatbrauereien schließen sich noch enger zusammen, um den internationalen Großkonzernen bei den österreichischen Biertrinkern etwas entgegenzusetzen. Ab 1. Juli 2022 wird der von zehn Brauereien (mit dem Nukleus der Kulturbrauer) gegründete Verein der Privatbrauereien auf 38 Mitglieder anwachsen. 

Auf den Weg gebracht wurde die Initiative bemerkenswerterweise von der Agentur Wine & Partners. Deren Fokus war es bisher, die Bedeutung des Weins gegenüber anderen Getränken zu betonen und die Markenbildung von kleinen und mittleren Weingütern zu begleiten. Dann wurde die Marke der Kulturbrauer entwickelt und um weitere Brauereien verbreitert. Zehn Privatbrauereien (Ottakringer, Stiegl, Schloss Eggenberg, Hirter, Murauer, Mohren, Freistädter, Trumer, Schremser, Zwettler) wurden dann im vergangenen Herbst als „Österreichische Privatbrauereien – 100% unabhängig“ präsentiert.

Dafür gab es dann im Bier Guide 2022 auch die Auszeichnung als Bierinitiative des Jahres.

Die neuesten Brauereien im Verein sind das Stiegl-Gut Wildshut, die Brau Boutique, das Pinzga Bräu, das 3-Prinzen-Bräu, die Specht Brauerei, das WieneuBräu, das Wimitzbräu und die Brauerei Frastanz.  

Die Neuzugänge zeigten, dass das Interesse am Erhalt der österreichischen Braukultur unverändert hoch ist, sagt Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune in Freistadt und Obmann der Vereinigung „Unabhängige Privatbrauereien Österreichs“: „Die Dynamik ist ungebrochen. Wir freuen uns, dass wir wieder echte Individualisten in unseren Reihen aufnehmen können, deren Produkte eindrucksvoll Zeugnis ablegen von der Vielfalt der heimischen Bierstile und der Kreativität unserer Brauer.“

Die Sichtbarkeit steigt

Mit der Größe der Gruppe wächst auch die Sichtbarkeit am Markt. Schon jetzt verlassen jeden Monat, von Vorarlberg bis ins Burgenland, immer mehr Flaschen mit dem Herkunftssiegel „Österreichische Privatbrauereien – 100 % unabhängig“ die Gärkeller. Dank dieser Kennzeichnung können die Konsumenten auf den ersten Blick erkennen, ob sie ein regional gebrautes Bier einer unabhängigen österreichischen Privatbrauerei in Händen halten, oder aber ein internationalen Qualitätsstandards entsprechendes Bier eines Konzerns.

„Diese offene und transparente Information wird immer wichtiger, deshalb freuen wir uns, künftig auch das Siegel verwenden zu dürfen“, begründet Josef Habich von der Brauerei Wimitzbräu in Kärnten seinen Beitritt. Für den Eigentümer der ebenfalls neu dazugekommenen Vorarlberger Brauerei Frastanz, Kurt Michelini, ist es die klare Abgrenzung zu den Konzernbieren, die den Wert der Gruppe ausmacht: „Die Privatbrauereien, die das Herkunftssiegel verwenden, sind zwar in ihrer Größe und in ihren Braustilen höchst unterschiedlich, aber sie stehen alle hinter einer Idee. Daraus erwächst unsere Stärke.“

https://privatbrauereien.at/