Wien - Trinken für einen guten Zweck - das ist immer attraktiv. Und im Fall des Ottakringer Bockbieres war der gute Zweck die Renovierung des Werkstätten- und Kulturzentrums WUK auf der Wiener Währinger Straße. Der Gebäudekomplex des WUK war anfangs eine Lokomotivfabrik, die im Jahr 1855 vom Schlosser und Industriepionier Georg Sigl (1811–1887) auf dem damaligen grünen Himmelpfortgrund errichtet wurde. 1873 wurde die Produktion wurde auf allgemeinen Maschinenbau umgestellt, auch die Bühnenmaschinerie für die Wiener Staatsoper wurde hier gefertigt. Vincent Abbrederis, Geschäftsleiter des WUK: „Das Kultur-Reparatur-Seidl war eine tolle Initiative. Gerade jetzt und auch in Zukunft sind wir auf die Unterstützung unserer Freundinnen und Freunde angewiesen.“
Das inzwischen baufällige Gebäude beherbergte von 1885 bis 1980 das Technologische Gewerbemuseum (TGM) und ist seit dessen Auszug ein Kulturzentrum, in dem es unter anderem eine gutsortierte Craftbierbar gibt. Dieses alternativkulturell angehauchte Lokal, das Statt-Beisl, wird auch im Bierguide vorgestellt.
Und Bier soll nun helfen, das WUK zu retten. Sechs Monate lang hat die Ottakringer Brauerei den Verkauf ihres Bockbiers in den Dienst der guten Sache gestellt: Unter dem Motto „Bier trinken, WUK retten!“ wurde der „Gold Fassl Bock“ zum „Kultur-Reparatur-Seidl“. Vom Erlös jedes verkauften 6er-Trägers floss € 1 in die Sanierung des WUK.
Dazu kamen weitere 50 Cent pro in der Gastro verkaufter Flasche. Der Scheck mit dem Erlös von 22.321 Euro wurde nun übergeben.
Zukunft gesichert
Inzwischen scheint die politisch umstrittene Zukunft des WUK - speziell die FPÖ findet das Programm zu "links" - gesichert zu sein, Biertrinker haben einen Beitrag dazu geleistet. Matthias Ortner, Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei: „Wir sind langjähriger Partner des WUK und haben diese Initiative daher im vergangenen Herbst sehr gerne gestartet. Nach der kürzlich erfolgten Zusage der Stadt Wien für eine Generalsanierung freut es uns sehr, ebenso unseren Beitrag zum Erhalt von Kunst und Kultur in Wien leisten zu können. Der Verkauf unseres Kultur-Reparatur-Seidls hat von Oktober 2019 bis Ostern 22.321 Euro gebracht. Schön, wenn sich Bierkultur mit Stadtkultur verbindet.“
